Eine Rolle, die man erfüllen muss.

irgendwie fühlt es sich komisch an wieder zu schreiben, als hätte ich eine Blockade entwickelt. Angst davor meine Gefühle zu teilen und mich unverstanden zu fühlen. Eine Meinung aufgedrückt zu bekommen nach der ich gar nicht gefragt habe und doch im Austausch stehen zu wollen.

Es sind fast zwei Jahre her das hier etwas neues erschienen ist. In dieser Zeit ist soviel passiert – unbeschreiblich viel mit mir.

Zuerst kam Corona und die Gesellschaft hat sich in zwei Lager gespalten und jeder hatte eine Meinung und die optimale Lösung für ein globales Problem. „Ach das dauert zwei bis drei Wochen und dann ist alles wieder normal! Is halt ne Grippe und bis das zu uns kommt dauert es sowieso!“ – Ja, so habe ich noch im Februar gedacht, als ich das letzte mal auf einem Konzert war bevor mein komplettes soziales Leben auf 0 gesetzt worden ist. Es war eine Entschleunigung. Die Welt stand für ein paar Augenblicke still und hat ihre Schönheit gezeigt. Delphine kamen an die Küsten, Smog war nicht mehr sichtbar und Korallenriffe erholten sich. Sind wir doch ehrlich – der Mensch ist das größte Problem auf diesem Planeten. Er denkt, er wüsste alles besser und wäre so schlau um alles berechnen und vorhersehen zu können. Bitch listen – thats not right!

Ich bin mit 180kmh ungebremst gegen eine Wand geprallt. Meine Innereien wurden herausgerissen und mein Körper in die „Nichtexistenz“ zerquetscht. Ja, so fühlte es sich an! Ich konnte beobachten wie still und langsam mein inneres verwesen begonnen hatte. Der plötzliche Stillstand, die viele freie Zeit und keinen richtigen Tagesablauf mehr zu haben machten mir zu schaffen. „Hey, voll geil wir haben Urlaub!!! Wir müssen niemanden sehen und können auf der Couch chillen und Serien gucken!“ – diese Euphorie hielt nicht lange an. Die Serien waren zu Ende geschaut, die Couch war durchgelegen und meine Psyche fing an Jenga zu spielen. Ein Lockdown folgte dem nächsten und man durfte, wenn man Glück hatte eventuell 2 Wochen arbeiten bevor wieder alles zu Ende war. Das Ende. Es war nicht in Sicht! Die Menschen fingen an zu protestieren und gingen auf die Straße. Sie fingen an alles in Frage zu stellen und das mit sehr seltsamen Methoden. Querdenker!

Querdenker – man musste aufpassen was man sagte um nicht in eine Ecke gedrängt zu werden. In eine Ecke voller Verschwörungen und falscher Tatsachen. Es war die „Pissecke“ die jeder Bahnhof hat – stinkend nach Urin. Selbst wenn man sich an alle Maßnahmen gehalten hatte und trotzdem etwas kritisierte wurde man kritisch begutachtet. Mal ehrlich gesprochen – viele Dinge haben sich widersprochen aber man kann es doch sowieso nicht ändern. Anfangs haben alle noch auf „gemeinsam schaffen wir das“ getan um ein paar Monate später gegen die Gemeinsamkeit zu wettern. Es gab keine Hefe, kein Klopapier und keine Nudeln. Ich muss sagen, dass hat mich gar nicht so gestresst! In dieser Zeit hätte ich sowieso soviel scheißen können da hätte kein Klopapier der Welt gereicht.

In mir war es schwarz. Der Regen tropfte auf den Asphalt und es klang wie ein Vorschlaghammer der sich in mein Hirn bohren wollte. Die Sonne verbrannte meine Haut und ich wünschte es wäre nur noch Asche übrig geblieben. Mental ging es mir nicht gut und geht es mir auch immer noch nicht besser. Es ist wie eine Achterbahnfahrt…man küsst die Euphorie am höchsten Punkt und die Traurigkeit reißt dir dein Herz in zwei. Sie frisst es vor deinen Augen und spuckt es in dein Gesicht untermalt von Kommentaren und Meinungen aus deinem Leben. Ich wollte weg und konnte nicht, Ich durfte nicht raus und wollte es! Wo waren die Konzerte, die Partys, die Menschen und die Freiheit? Einfach weg? Scheinbar! Schwer vorzustellen das es so etwas mal geben wird. Kinder die ihre Geburtstage nicht feiern können, Babys die geboren werden ohne ihre Väter und Beerdigungen ohne Familien.

Die Welt fing an sich locker zu machen.

Personen mit halben Gesichtern waren der Alltag. Ich fand es super! Man sollte Abstand halten was natürlich nicht mehr gelungen ist. „Eigenverantwortung“ – haha sag das mal der Bevölkerung. Am Anfang laut schreien, dass alles schrecklich ist und es soviel Todesfälle gibt und im selben Atemzug streichelt ihre Maske mein Ohr. BITTE BLOß NICHTS SAGEN!!!! Die Geschäfte durften wieder öffnen und man freute sich in ein Gartencenter zu fahren. Ich musste wieder arbeiten und konnte es nicht. Es war so, als hätte man mir eine Zwangsjacke angezogen von der Marke „Lockdown“. Soviel Eindrücke und mein psychisches Gerüst kurz vorm Einsturz haben es unmöglich gemacht. Die Personen durften langsam zurück in ihren Alltag, allerdings merkte man sehr schnell das die Zeit spuren hinterlassen hat. Die Menschen waren schlimmer als je zuvor und sind es noch. Egomanen. Wo vor ein paar Wochen noch Dankbarkeit mitgeschwungen ist und ein „ich bin so froh, dass ihr wieder da seid!“ kam nur noch ein „WIESO SOLL ICH DEN SCHEIß KORB NEHMEN!“ etc. Eine Grundaggressivität hat sich eingeschlichen und die Unzufriedenheit der letzten Monate wird an allem und jedem ausgelassen. By the Way – danke dafür!

Maskenpflicht wurde eher zu einer „ich trage sie unter der Nase – Pflicht“ oder „ich diskutiere Pflicht“. Angestellte im Einzelhandel mussten nur medizinische Masken tragen und man durfte sich sämtliche Beschimpfungen anhören und Fragen wie „Ach, SIE müssen keine FFP2 Maske tragen oder was? Ich schon – IST JA WOHL EIN WITZ!“ . Der einzige Witz bist du! Sie dachten wir hätten diese Regeln erfunden und sie damit ärgern wollen. Schwachsinn. Während ich mir diese Gespräche und Diskussionen jeden Tag gegeben habe musste ich feststellen, dass ich am Ende meiner Geduld und auch Aufnahmefähigkeit für Arschlöcher war. Ich wollte auch gar nicht mehr. Nicht mehr diskutieren, nicht mehr erklären und schon gar nicht mehr leben. Das Leben war doch sowieso nicht lebenswert. Diese ständigen Meinungen, die dir ungefragt ins Gesicht geschissen werden habe ich nicht mehr ertragen. Ich habe nach einer Leiter gesucht, die mich aus diesem tiefen loch holt aber keine gefunden. Man spielt irgendwann eine Rolle und wird zum „Clown“. Ich habe versucht meine Psychische Verfassung zu überspielen und der „Happy Boy“ zu sein. Ist mir auch echt gut gelungen…. sometimes.

Habe viel nach den Gründen gesucht und auch versucht Kontakt zu einigen aufzunehmen. Meine Mutter fand dies sehr amüsant und schrieb „LOL“ zurück. Danke dafür! Ich verlief mich immer mehr in einem Labyrinth aus Selbstzweifeln, Traurigkeit und Angst vor der Zukunft. Ich googelte wie ich alles hinter mir lassen könnte. Geschlafen habe ich auch viel im Wechsel mit heulen und Tobsuchtsanfällen und unverstanden fühlen. „Ich verstehe wie es dir geht!“ Nein, sorry das kannst du nicht! Das kann niemand, wenn er nicht selbst in so einer Lage war oder ist. Eine Depression ist eben eine toxische Beziehung. Probs auf dem Weg noch an meinen EX-Freund, der meinte er müsste sich nach 4 Jahren melden. Hund.

Die Tage vergingen und es stellte sich keine Besserung ein und ich wusste auch nicht mehr was ich machen sollte… Ich ging wieder arbeiten. Hey – ein geregelter Alltag! WOW! Nach einiger Zeit dachte sich dann mein Körper schlapp zu machen. Eine Marschfraktur. „Das gibts einfach nicht!“ – was sollte das denn jetzt? Neben den Schmerzen in meinem Fuss, meinem psychischen „Zauberwürfel“wurde mir dann auch noch unterstellt ich hätte es mit Absicht gemacht. Klar, wer wünscht sich nicht das sein Knochen kleinste Risse hat und der Fuss doppelt so dick ist. Wer wünscht es sich nicht humpelnd trotzdem 10 Stunden zu arbeiten und dann noch sowas gesagt zu bekommen….?! Danke an dieser Stelle.

Da lag ich nun also…. Wieder alleine. Ich war so sauer auf mich selbst und meinen Körper und wollte es nicht akzeptieren. Dieses unendliche Gefühl von innen aufgefressen und ausgespuckt in den Müll geschmissen zu werden war und ist schrecklich. Ich will funktionieren – ich MUSS funktionieren und das tue ich auch nicht mehr. Toll! Hervorragend. Die Ansprüche an mich werde ich nicht erfüllen können und Menschen enttäuschen. Ich bin wertlos und nutzlos. Dieser Teufelskreis war jeden Tag aufs neue eine Geisselung der besonderen Art. Mir hat nichts mehr spaß gemacht. Lieblingsmusik? Bitte mach sie aus! Essen? Nein! Ich habe schon seit meiner Kindheit ein komisches Gefühl zu meinem Körper. Ich bin dick. Curvy oder Plussize haben sie es genannt. Ich war dünn. Es war wieder nicht gut genug. War ich zu fett für meinen Fuss? All diese Gedanken waren in meinem Kopf. Diese Gedanken sind aktuell noch in meinem Kopf. Das Gefühl nicht gut genug zu sein ist immer da. Ich kann es immer fühlen…selbst wenn meine Freunde liebe Kommentare unter die Instagram Realität schreiben.

In mir herrscht eine so krasse Unausgeglichenheit und Rastlosigkeit. Im selben Atemzug aber auch eine totale Erschöpfung von dieser Welt und meinen Mitmenschen. Überall werden Kommentare verfasst und Meinungen in die Welt getragen, allerdings nicht gefragt ob diese gewünscht sind. Nach zwei Jahren Pandemie sind sie noch undankbarer und gewalttätiger geworden. Ja, auch Worte können gewalttätig sein. Rassismus, Homo/Transphobie und vieles mehr haben ein neues hoch erlebt. Es scheint, als müsste jede unzufriedene Seele es in Hass äußern. Ich habe keine Geduld mehr mit Menschen, die es nicht schaffen ihre verschissene Maske richtig zu tragen. Die keinen Abstand halten können und dir einfach ins Gesicht husten oder verrotztes Geld geben. Die versuchen mich in Schubladen zu drücken oder mir IHRE Meinung aufzwängen – danke ich trage bereits eine Zwangsjacke. Die ist sehr eng und ich kann grad noch so atmen. Meine Depression ist wie ein Serienkiller, der dich nicht gleich umbringt sondern Stück für Stück das Fleisch von den Knochen zieht und sich dabei kaputt lacht. Man sieht sich von Aussen, als wäre man Zuschauer. Ich will Zuschauer sein und lieber von aussen beobachten und mich in meinem Safeplace verkriechen. In meinem Zimmer mit zugezogenen Samtvorhängen – nicht nur vor den Fenstern. So könnte man eine Hochphase auch beschreiben – die Gefühle sind wie eine Kinoleinwand kurz bevor der Film beginnt. Ein schwerer Vorhang verdeckt die klare Sicht auf den Bildschirm.

Ich dachte immer mit 30 Jahren wird alles besser. Das feiere ich groß und dann weiß ich auch wohin ich will. Wohin ich will?? Ich will endlich mal das machen was ich möchte und womit ich mich wohl fühle! Ankommen – das würde ich gerne. Meine Geburtstag habe ich ganz Pandemie-like gefeiert mit meiner besten Freundin und Mitbewohnerin vielen Ballons und einer geilen Torte. Zum ersten Mal hab ich selbst bestimmt welchen Kuchen ich gerne hätte und woher. Das stört mich sowieso so sehr, wenn Menschen über den Kopf hinweg entscheiden. Sie leben mein Leben, weil sie es planen. Nein! Einfach NEIN! früher habe ich mich immer beschwert und es einfach gemacht, weil ich dachte das ich im unrecht bin. Ich bin nicht im Unrecht, weil niemand im Recht ist über mich zu bestimmen und meine Zeit einfach zu beanspruchen ohne zu fragen. „Nein“ zu sagen fällt mir heute noch schwer, allerdings muss ich es machen sonst bleibt mir die Luft zum atmen weg. Ihr wollt doch auch gefragt werden, oder? Emotionales Toastbrot hin oder her…. It`s my life!

„Mein Leben“ was heißt das schon? Ich sitze gerade in einer Achterbahn, die ohne Sicherheitsgurte in einem Flugzeug bei starken Turbulenzen transportiert wird. Instabil – vielleicht auch ein wenig labil, zornig und mit Traurigkeit verziert. Ich habe lange eine Rolle gespielt. Welche Rolle? Hmm, die einer Person die immer alles recht machen wollte. Hohe Ansprüche an sich selbst hatte und hat. Wer bin ich aber am Ende des Tages? Das muss ich herausfinden…oder weiß ich es schon? Sind meine Gefühle gerade die Augenbinde, die mich so unklar sehen lässt? Ist mein Umfeld vielleicht das Problem…? Ich schlucke jeden Tag eine Pille für meine Sinne. Künstliche Endorphine. Sie steigern auch den Hunger. Kommt mir nicht mir „Hast du zugenommen?“ Ja, habe ich…und jetzt? Geht es dich irgendwas an? Menschen haben immer etwas auszusetzen oder zu kritisieren.

Aber kommen wir zu dieser Rolle zurück…. Dachte früher immer das nur hetero/bisexuelle Typen auf mich stehen, weil ich etwas femininer bin. Kann sein – ist sogar sehr gut möglich….! Die Frage ist nur ob ich das überhaupt will? Will ich ein Testemonial sein für Männer, die ihre sexuelle Neigung noch finden wollen? Wie geht es mir dabei, wenn man mir das blaue vom Himmel lügt? Eigentlich habe ich keinen Bock mehr darauf! Null – gar keinen!!! Außer ich kenne diese Männer und man hat schon mehr als drei Zeilen geschrieben. Mich kotzen auch diese random Dickpics an. Danke, ich weiß mittlerweile ganz gut wie ein Penis aussieht. Ich weiß auch wie Weißwürste aussehen und möchte diese nicht ungefragt in meinen DM`s haben. Ein Facepic wäre ein guter Anfang…aber das kannst du wahrscheinlich nicht schicken wegen deiner Freundin. Wo wir beim nächsten Punkt wären du Hund. Du hast eine Freundin aber ich soll dir den Schwanz blasen, weil ich es besser kann. Danke – NEIN! Übe mit deiner Freundin und betrüge sie nicht. Es ist eine unterwürfige Rolle die ich manchmal gespielt habe aus Angst niemanden mehr zu bekommen oder zu Daten. Who care`s…. Aus Angst – habe ich es gemacht zeigt schon wieviel Selbstwert ich habe. WOW! Falls ich nochmal jemand finden sollte der mich liebt und nicht nur einen Nutzen aus mir ziehen will werde ich berichten. Ok, eventuell berichten! =)

Will ich noch eine Rolle in der Geschlechterwelt spielen oder einfach nur als ICH angesehen werden? Kann mich noch erinnern, als ich angefangen habe Nagellack zu tragen und immer homophone Sprüche dafür bekommen habe oder rumgeschubst wurde. Jetzt ist es Trend! Trend für die neue Generation, die sich früher lustig drüber gemacht haben. Ich hatte das schon einmal auf Instagram geteilt und mit hatte jemand geschrieben, dass ich doch froh sein soll das sie ihn tragen. Hmm, mir ist es egal ob jemand Nagellack trägt. Man kann aber nicht vor drei Jahren noch sagen das es so schwul wäre und jetzt rennt jeder heterosexuelle Cis Mann damit rum, weil es Trend ist. Wer sagt denn überhaupt ob etwas schwul ist oder hetero/bi? Am Ende sind wir doch nur ein Mensch. Ich finde die Idee hinter dieser blauen und rosa Welt irgendwie falsch. Ich glaube ich kann alles sein, weil ich vieles bin. Ich muss mich nicht Labeln um jemand zu sein. Ich kann Ratho sein. Ohne „ER“ oder sowas…. Manchmal beim shoppen passiert es, dass Mitarbeiter sagen “ das ist die Frauenabteilung“. Ja und…? Ich werde vielleicht männlich nach aussen gelesen aber es heißt nicht das ich mich so fühlen muss. Was sagt es überhaupt aus, wenn ich gerne bei den Frauenklamotten schaue und dann zu den Herren gehe? Nichts, oder? Die Pieces bestehen meistens genauso aus Baumwolle, Viskose oder Plastik. Du bist aber die Person, die es zu etwas besonderem macht. Make-up trage ich auch, weil es mir spaß macht. Jungs tragen jetzt Nailpolish und es ist doch auch egal. Diese Gendergrenzen etwas aufzulockern ist angenehm. Man muss nicht immer in eine Rolle passen oder eine Schublade. Die Gesellschaft macht uns das nur seit der Geburt verständlich.

Meine letzten zwei Jahre waren irgendwie verloren. Ich habe mich verloren und die Welt hat sich langsamer gedreht. Meine Mental Health ist im Arsch aber das ist auch ok, weil ich es angenommen habe.

Falsch! Ich kämpfe jeden Tag mit ihr und hasse mich dafür! Ich hasse mich und meinen Körper, weil er nicht funktioniert. Meine Psyche, weil sie ununterbrochen hämmert. Immer und immer und immer wieder mit voller Wucht. Was ich jedoch mitnehme ist, dass man aufpassen muss was man sagt und wem man vertraut. Wie man mit ungefragten Meinungen umgeht und die Pandemie irgendwie verstehen zu lernen. Ich war zu keiner Zeit ein Querdenker und werde auch nie einer sein, allerdings habe ich manche Dinge nicht wirklich verstanden. Jeder, der so einer ist kann sich gerne fernhalten. Brauchen wir nicht!!! Ich finde es auch falsch zu sagen, dass ich durch diese Lockdowns in ein Loch gefallen bin. Dieses seelische Monster war schon immer in mir, allerdings wurde es mit Minute um Minute mehr gefüttert in der mein leben stillstand. Stillstand – schwer zu ertragen genauso wie schweigen.

In diesem Sinne….

Euer Ratho

https://www.instagram.com/ratholang/

Deborah gib mir die Hand – World Mental Health Day

WOW – er schreibt schon wieder!

Hallo ihr Lieben,

heute ist World Mental Health Day! Was bedeutet das? Mental Health – psychische Gesundheit…oft wird das nicht wirklich als Krankheit angesehen. Dieser Tag ist dazu da, um das Augenmerk gezielt auf dieses wichtige Thema zu lenken. Psychische Erkrankungen in den Mittelpunkt zu richten – auch für die breitere Masse, die keinen Berührungspunkt damit haben. Ich werde euch unten auch einen Link von der Deutschen Depressionshilfe reinpacken!

Was will ich dazu jetzt schreiben? Genau DAS!

Seit der Realschule wurde ich gemobbt. Ich war immer der dicke, der schwule, das Mädchen und vieles mehr. Mittlerweile kann ich darüber lachen oder zumindestens lächeln, weil vieles aus der Unsicherheit der anderen entsprungen ist. Hat mich das geprägt? Ja, es hat mich aufjedenfall geprägt und auch die ein oder andere Narbe hinterlassen.

In meinem Arbeitsalltag und meiner Pubertät ging es weiter…“Du fette Schwuchtel“ – „Was bist du eigentlich Junge oder Mädchen?“ – „Du bist einfach hässlich“ – „Mit so jemanden will ich nicht zusammenarbeiten!“…und vieles mehr. Ich wurde bespuckt auf offener Straße und manche Mitbürger dachten auch ich hätte kein Recht auf einen Sitzplatz oder eine Meinung. Ich sollte mich immer verändern. Meine Mutter wollte auch das ich eher Baggyhosen trage anstatt Schlaghosen.

Verändern sollte ich mich immer! Erstens um anderen zu gefallen! Zweitens um in die Gesellschaft zu passen und zum Schluss damit ich meine Arbeit nicht verliere. Ich hab es nie gemacht. Ich wollte es nicht. Ich bin stark und das ist mein Leben. Die Narben wurden immer mehr. Mein Herz immer zerbrochener und mein Vertrauen nahm sich Urlaub mit einem One-Way-Ticket. Ich hab an mir gearbeitet immer gelacht und gelächelt egal wie es mir ging.

Hat mich jemand wirklich gefragt wie es mir geht? Nein, es waren immer diese oberflächlichen Floskeln. In mir war Krieg! Mein einzigstes Ziel war mich selbst zu zerstören. Das was andere Menschen versucht haben wollte ich nun selbst machen. Ich habe mich nie gut genug gefühlt und das tue ich auch heute noch nicht so ganz, obwohl ich es schon sehr weit geschafft habe. Ich wurde depressiv. In der heutigen Zeit klingt es schon fast wie ein Klischee, weil glücklicherweise immer mehr Menschen dazu stehen und es öffentlich teilen. Man hat diese Krankheit schwarz auf weiß und trotzdem denkt jeder sie wäre nicht existent. „Man sieht ja gar nichts“ – es ist kein typischer gebrochener Arm. Es ist kein Schnupfen und auch keine Bindehautentzündung.

Ich denke so ganz verstehen können andere Menschen es nicht, wenn sie es nicht selbst erlebt haben oder erleben. Man lebt mit einer Depression. Sie ist wie ein Freund – sehr loyal. Man führt ständig einen Dialog mit sich selbst und mit den Fehlern die man scheinbar macht. Fehler, die zum Leben dazugehören und einen stärker und klüger machen. Wo hab ich Sie kennengelernt? Wie ist diese Beziehung entstanden und wann kann ich mich endlich trennen?

Bei mir liegt viel in der Kindheit und Jugend begraben. Kleine Narben die immer wurden. Die Angst. Die Angst, nicht geliebt zu werden. Vergessen zu werden und einsam zu sein. Die Schläge durch meinen Ex-Freund. Die Dinge, die mit mir gemacht wurden, die ich nicht wollte. Die Frage warum ich mich nicht gewehrt habe und das ständige „klein bei“ geben.

Es gab Tage an den wollte ich nicht mehr. Ich wollte nicht mehr diese leere spüren. Die Sonne war mir zu hell. Die Nacht war zu dunkel. Die Stunde zu kurz und die Minute fühlte sich an wie eine verdammte Ewigkeit! Mir ging es gut, wenn ich geschlafen habe. Ich durfte aber nicht träumen. Der Weg überhaupt einschlafen zu können war wie ein Spießrutenlauf. Jede Nacht bis heute schwirren tausend Fragen in meinem Kopf und dann aufeinmal Dunkelheit. Es ist leer. Es ist schwarz. Kalt und einsam.

Ich kann das Gefühl nicht wirklich beschrieben. An manchen Tagen bin ich der glücklichste Mensch. An anderen Tagen bin ich todtraurig und philosophiere über den Sinn des Lebens und warum ich überhaupt hier bin. Mich zu lieben ist bestimmt schwer, weil ich selbst nicht einmal mit mir und diesen Momenten umgehen kann und konnte. Die Familienmitglieder fragen „Gehts dir schon besser?“ – man weiß das sie es nur gut meinen, allerdings ist das für mich der falsche Weg gewesen. Ich habe mich unter Druck gesetzt gefühlt. NEIN! Mir geht es nicht besser aber was soll ich sagen? Keiner versteht wie es in mir aussieht, nicht einmal ich.

Ok. Es ist ein Raum. Dieser Raum ist dunkel und wenn du schreist bleibt deine Stimme einfach stumm. Du bist stumm aber willst schreien. Du willst weg kannst es aber nicht. Der Raum hat keine Fenster. Er ist leer. Leer wie die Gedanken und zeitgleich genauso schwer wie die Narben, die versuchen dir langsam die Luft zum atmen zu nehmen. Kleinste Probleme sind für mich plötzlich riesige Aufgaben gewesen. Ich habe einfach geweint, weil ich nicht mehr konnte. Ich habe mich schwach und verletzlich gefühlt und an den guten Tag wie Herkules. Herkules – der alles schaffen kann und sich Ziele vornimmt. Diese Ziele wurden Träume! Aus diesen Träumen wurden Albträume. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt und die Außenwelt noch dazu.

Nimm Farbe und mach diesen verfickten Raum BUNT!!!

Viele wollten etwas mit mir unternehmen um mich abzulenken. Ich wollte nicht. Ich wollte in meinem Bett sein – ganz allein. Ich wollte den ganzen TV schauen und essen. Essen! Gegessen habe ich immer, wenn ich Frust hatte. Früher waren es Schokorosinen und Mini-Dickmanns…Mit 10 oder 11 Jahren war ich mal wieder alleine, weil ich nicht mehr wichtig war. Wann war ich wichtig und für wen bin ich wichtig? Für niemanden, dachte ich zu dieser Zeit. Diese Zeit spielt vor ca 5-6 Jahren. Ich war 23 und irgendwie am Ende meiner Kräfte. Ich wollte nicht mehr und hab es auch versucht zu beenden. Keiner hat es gemerkt, keiner wollte es merken.

Ich mache niemanden einen Vorwurf daraus. Es ist nicht einfach, wenn man sich komplett abschottet ein Gespräch zu führen. Ich wollte auch nicht sprechen. Ich war wie ein Hülle. Jeden Tag zur Arbeit und nachhause. Ich bin zusammengebrochen unter der ganzen Last von 13 Jahren. Ich hab mir Hilfe gesucht und habe daran gearbeitet. Es ist nicht schlimm schwach zu sein, wenn du dir helfen lässt. Ich habe heute auch schon geweint. Wieso? Hmm, weil ich verletzt war und auch erschrocken über mich selbst. Ich habe mich viel zu schnell geöffnet und hatte gehofft mich findet jemand gut. MICH!! Mich, der sich immer noch fett fühlt und gar nicht so heiß wie manche denken. Meine Unsicherheit wird oft als Arroganz ausgelegt, allerdings weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll. Früher wurde immer gleich irgendwas blödes gesagt oder „du gehörst hier nicht dazu“. Gehör ich jetzt dazu?

Haha, das war der Witz des Tages. Plötzlich war da wieder diese Ausweglosigkeit. Diese schwere Traurigkeit und dieser Raum. Ich habe aber mittlerweile die Tür gefunden. Ich besuche ihn eben nur noch und wohne nicht mehr darin. Ich bin mir sicher, dass er auch bald Fenster haben wird und ich ihn immer heller bekommen werde. Das schreiben hilft mir oft mich zu sortieren. Mich richtig auszudrücken und zu vergessen. Die Narben verheilen aber es kommen auch immer wieder neue Wunden dazu. Jeder Mensch hat doch Probleme, oder? Die Glücklichsten scheinen sogar traurig.

Meine Verlustängste bringen mich manchmal um den Verstand und ich weiß nun auch wieso ich oft „nachgebe“ oder mir mehr gefallen lasse. Damit ich eben keinen verliere, allerdings ist das mehr als FALSCH! Selbst, wenn man in einer depressiven Phase allein sein möchte so gern hätte man auch endlich jemanden bei sich. Man stößt zwar immer die wichtigen Menschen von einem weg aber das ist ein Fluchtreflex? Oder die Angst für den Partner zu schwer zu werden. Versteht ihr was ich meine? Man wird eine Last für den anderen. Das denkt man zumindestens…und es stimmt nicht! Eine Depression ist ein Komplexes Thema und es gibt soviel unterschiedliche Definitionen und Krankheitsbilder. Ich bin definitiv KEIN Experte, allerdings wollte ich einfach mal teilen wie es so bei mir aussieht.

Heute an diesem Tag wollte ich einfach mal wieder was zu diesem Thema schreiben. Ich lache, aber bin ich wirklich glücklich? Ist es vielleicht nur ein Schutzschild damit man meinen inneren Kampf nicht bemerkt? Es ist immer eine Mischung aus beidem. Nicht jeder Tag ist gleich und nicht jeder Mensch. Wir sollten dieses Thema von psychischer Gesundheit ernst nehmen und nicht belächeln. „Ist doch nur eine Depression“ oder “ Was wieder ein Burn Out!“. Es ist nicht „NUR“ etwas… es ist etwas wichtiges!

In der heutigen Zeit leiden immer mehr Menschen an diesen Krankheiten. Man sollte sich vielleicht die Frage stellen wieso es dazu kommt. Für mich persönlich habe ich einige Gründe gefunden… Mein familiäres Umfeld und die Gesellschaft. Dieses ständige besser sein zu müssen, als jemand anderes. Der soziale Druck gegenüber dem Aussehen und der perfekten Erscheinung. Das schnelle Lieben ohne wirklich zu lieben. Du musst funktionieren! Immer!

Ich möchte das ihr wisst, dass man nie alleine ist. Ich weiß, dass ist wirklich schwer! Ich wollte mein Leben damals nicht mehr und ich bin froh das ich es noch habe, selbst wenn es manchmal verdammt schwer ist. Es ist schwer man selbst zu sein. Es ist schwer in diesen dunklen Raum in seinem Kopf zu kommen und plötzlich schwach zu sein. Ich habe mittlerweile die Tür gefunden und das könnt ihr auch! Es ist eben wie eine Freundschaft – sehr loyal und trotzdem hat man Zeit für sich! Vergesst nie das man Hoffnung nicht verlieren kann. Ihr werdet geliebt und jeder verdickte Stein auf eurem Weg bringt euch nur zu der großen Villa – erbaut aus den Steinen, die ihr schon aus dem Weg geräumt habt.

Fühlt euch gedrückt! Denkt dran – nur weil man es nicht sieht ist es nicht weniger wichtig oder verletzend!

Euer Ratho

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/

Der Avocado-Toast und die REALität

Hallo ihr Lieben,

willkommen zurück auf meinem Blog. Ich weiß – es war wieder einige Zeit ruhig! Dafür gehts jetzt aber erstmal wieder los…=) Ich hoffe ihr freut euch (wehe wenn nicht =))…

Was hat ein Avocado-Toast mit unserem Leben zu tun? Was bedeutet ein geposteter Avocado-Toast für uns und unsere Gesellschaft? Können wir uns damit identifizieren selbst wenn es nur ein Nahrungsmittel ist ,dass in den angesagtesten Hipster-Lädchen dieser Welt in Szene gesetzt wird? JA – WIR KÖNNEN ES!

Wieso ich das denke? Hmm, weil es gefühlt tausend Posts am Tag von einem Avocado-Toast, Smoothies, Seile-Secret-Paketen und Air-Up-Flaschen gibt. Social Media.

Ich muss ehrlich gestehen es ist Fluch und Segen zu gleich. Im Moment wohl eher ein Fluch. Man scrollt durch seinen Feed und fängt unterbewusst an, an sich selbst zu zweifeln. Bin ich gut genug? Lebe ich ein „lebenswertes“ leben? Wieso hab ich die Tasche XY nicht oder wieso lebe ich hier auf dem Land wo scheinbar alles langweilig erscheint..?! Ein weiterer Sixpack erweckt meine Aufmerksamkeit und lässt mich gleich noch unwohler fühlen. Unwohl? Hmm, eher unperfekt! Was ist Perfektion und wieso jagen wir dieser so unermüdlich hinterher? Vielleicht, weil uns ein Bild durch die Medien und Social Media vermittelt wird und das oft unterbewusst. Hierbei geht es nicht nur um die perfekten Körper sondern auch um den Lifestyle.

Ein Lifestyle dem Millionen Jugendliche nacheifern und versuchen zu erreichen. Heutzutage entscheidet ein Dickpic über die Zukunft einer Beziehung bzw. ob es überhaupt zu einem Date kommt. Wisst ihr was ich mich frage…holt ihr auch im realen Leben euren Schwanz raus und legt ihn zur Begrüßung in die Hand des Gesprächspartners ? Ich denke nicht. Das „übersexualisieren“ wird unterstützt von TV-Sendungen in dem jeden Abend eine andere flachgelegt wird und „Bon Schlonzo“ durch die Villa geschrien wird. What the fuck ist überhaupt BON SCHLONZO?! Findet ihr das ok, wenn ein Typ in einer Sendung mit mehr als 3 Frauen schläft und dafür gefeiert wird und das Girl, als Schlampe hingestellt wird…Sie hat ihm am Ende des Tages vertraut, weil er ihr die große Liebe vorgespielt hat und sie nach der einen Nacht abserviert hat. Bitch please!

Wir leben inmitten einer Pandemie. Covid hat vieles in Frage gestellt und jeden einzelnen auch auf eine Probe. Eine Probe in Geduld und der „Einsamkeit“. Können wir überhaupt noch allein sein oder brauchen wir immer jemanden an unserer Seite? Ich kann sehr gut alleine sein. Ich mag es allein zu sein, weil man sich nur auf sich selbst konzentrieren kann und keine Rechenschaft ablegen muss. Man muss sich so oft für alles Rechtfertigen und Verteidigen alleine ist das anders. Alleine hat man nur seine Gedanken und sich – man fängt an zu sortieren und sich selbst ganz anders wahrzunehmen und wertzuschätzen, allerdings hat man auch mehr Zeit für Kritik an einem. Welcome in my Life! Was ich aber eigentlich sagen wollte…inmitten dieser Pandemie haben wir es geschafft, dass die Gesellschaft ein stückweit „auseinander“ bricht und endlich viele Punkte zur Sprache kommen, die früher immer unter den „Stressigen-Alltagsteppich“ gekehrt wurden.

Da wären wir wieder bei dem Thema Sexismus,Homophobie im Alltag. Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland und das ganze auch bei deinem Freund und Helfer. Ich habe einen sehr guten Freund verloren, weil er dunkelhäutig war. Er wurde in Deutschland geboren und in Los Angeles auf offener Straße erschossen. Einer der kreativsten und tollsten Typen, die ich kennengelernt habe. Er wollte seinen Traum leben und ihm wurde sein Leben genommen. Hinterhältig und für mich unverständlich. „Black lives Matter“ und die meisten haben immer noch nicht die Dringlichkeit verstanden. Es geht hier nicht um „all lives“ es geht gezielt um die Menschen, die systematisch seit Beginn der Zeit unterdrückt und wie Dreck behandelt werden. „Jeder Mensch ist gleich“ – das stimmt in diesem Kontext nicht und darum müssen wir ALLE dafür kämpfen, dass sich daran etwas ändert! Kommt jetzt nicht mir – „aber hier gibt es auch soviel Menschen den es schlecht geht!“ . Ich weiß, dass es hier genau soviel Missstände gibt und Probleme, allerdings ist es für mich wichtiger Menschenleben zu schützen, die aufgrund ihrer Hautfarbe ihr Leben verlieren. Die keine Rechte haben und schon immer benachteiligt waren und immer noch sind!

Ich äußere mich generell ungern zu politischen Dingen und was auf dieser Welt geschieht, allerdings muss man das in der jetzigen Zeit mehr denn je. Ich lerne viel über diese Themen und will keineswegs sagen, dass ich alles darüber weiss und jemals wissen werde aber ich gebe mir mühe. Mühe – andere zu verstehen und für mich selbstverständliche Dinge in einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ratho, aber wieso jetzt dieser Avocado-Toast und Social Media?

Du siehst einen Avocado-Toast.

Was denkst du dir? Ich denke mir immer „Cool – der nächste…“ Es gehört zu unserem Leben. Wir teilen scheinbar alles in den Sozialen Medien. Wir verharmlosen wichtige Topics und finden es geil, wenn ein Typ drei Mädels gleichzeitig klärt und das im TV ausgestrahlt wird. Wir sehen täglich oberkörperfreie Männer aber wenn eine Frau ihre Brust zeigt wird es sofort gelöscht. Wir sehen die AMG’s der Welt im Sonnenuntergang und die kiffenden Beauty im Vintag-Look auf einem Steg im Sonnenuntergang. Perfekte Menschen, die sich ungeschminkt zeigen und schreiben „natural Beauty“…of course du bist Kylie Jenner. Wir versuchen immer besser zu werden und schneller und mehr Geld zu haben. Wir verlieren dabei aber das Gespräch und den Bezug zu Realität. Esst ihr jeden morgen ein perfekten Avocado-Toast mit einem frisch gepressten Smoothie aus einer Kokosschale? I dont think so!

Was ich frühstücke? Wie ich dabei aussehe? Ich esse oft gar nichts und wenn dann eine Aufbacksemmel (natürlich aus Dinkel od Roggenmehl!). Meine Haare stehen in gefühlt alle Richtungen ab damit ich jegliche Signale empfangen kann und mein Bademantel hat noch Make-Up-Flecken vom Vortag, weil ich meine Pinsel daran abgeputzt habe. Thats Life! Realität. Ich habe sooo lange gedacht und denke es heute auch noch öfter das ich einfach nicht gut genug bin. Nicht gut genug, für diese Welt. Für diese scheinbar perfekte Instagram-Welt und diese oft beschissene, ungerechte reale Welt. In der Realität merkt man wie die Menschen unzufrieden werden und das immer mehr an anderen auslassen. Denkt doch mal an das Klopapier-Drama zurück?! Jeder ist sich selbst der nächste.

Jetzt – in einer Zeit wo wir eigentlich zusammenhalten sollten. Gemeinsam an einem Strang ziehen sollten damit wir das Jahr 2020 und diese Pandemie überstehen ohne das man noch mehr Verluste macht. Wir sollten alle zusammen kämpfen für das was uns wichtig ist. Wisst ihr…ich habe mich noch nie wirklich schön gefühlt oder als etwas besonderes. Mich verunsichern schöne Menschen, in meinen Augen schöne Menschen. Perfekte Menschen – in meinen Augen perfekte Menschen. Jeder ist auf seine eigene Art und Weise schön. Jeder empfindet Schönheit auch anders. Ich hab mir die Haare abrasiert und mir hat ein Typ geschrieben “ Hast du Krebs, oder wieso sind deine Haare so kurz?“ Im ersten Moment wollte ich etwas böses schreiben, weil ich mir gedacht habe wie blöd und verletzend man sein kann. Ich habe mich entschlossen gar nichts zu antworten. Ich war verunsichert und hab mir überlegt ob ich überhaupt noch ein Bild ohne Perücken posten soll.

https://www.instagram.com/ratholang/

Ich habe oft meinen „Wert“ verloren oder nicht gewusst das ich überhaupt einen habe. Oft lag es auch an den falschen Menschen um mich herum. Menschen, die mir immer ein schlechtes Gefühl gegeben haben. Ich wäre ohne Sie nichts wert und das obwohl sie ohne mich hilflos gewesen wären. Kennt ihr sowas? Da sind diese Personen, die irgendwie euer Herz im Griff haben und ihr unterbewusst merkt wie sie es langsam auspressen um es dann bei 200 km/h aus dem Fenster zu schmeißen damit es zerschmettert. Ihr bleibt aber trotzdem bei ihnen, weil man denkt niemanden mehr zu finden. „Du bist doch eh nich hübsch genug!“ – „Du bist fett!“…oder man verliert jeglichen Respekt vor sich selbst. Diesen Fehler habe ich oft genug gemacht.

WER IS ÜBERHAUPT BON SCHLONZO?

Ich habe Menschen als Priorität gesehen, allerdings haben sie das im Gegenzug nicht. Männer, die nicht wissen was sie wollten oder bis heute nicht wissen was sie wollen haben dabei immer eine große Rolle gespielt. Das ist aber in den meisten Fällen vorbei. Ich habe gelernt das ich gut genug bin. Nicht perfekt – aber immerhin gut genug. Ich bin quasi ein selbstgemacher Avocado-Toast den man postet und stolz drauf ist. Man nähert sich, sich selbst. All die Makel und Fehler machen einen doch nur aus. Ich öffne Instagram und vergesse sofort alles was ich hier gerade geschrieben habe – und ich fange an zu lachen.

Wann hat euch eigentlich wirklich ehrlich jemand gefragt wie es euch geht? Habt ihr ehrlich geantwortet oder habt ihr einfach nur gesagt “ Es geht mir gut, danke!“… Redet ihr oft über euch selbst und eure Gefühle? Ich hab früher alles mit mir selbst ausgemacht und antworte heute nicht einmal ehrlich, wenn mich jemand fragt. Ich möchte keinen belasten oder nerven. Die letzten Monate habe ich jemanden kennengelernt, als Freund und als perfekten heißen Typen, der mir das Gefühl gibt zuzuhören. Er hört mir zu und stellt gezielte Fragen auf die ich keine vorgefertigten Antworten weiß. Man spricht und lernt sich wirklich kennen, wenn man sich dann mal sieht. Es bedeutet mir viel, weil ich weiß das es eben nicht mehr normal ist miteinander in ein Gespräch ohne Vorurteile der Personen gegenüber zu gehen.

Ich habe angefangen an mir zu arbeiten. Meine Depressionen zu benennen und mit ihnen Freundschafent zu schließen. Es sind diese Tabu-Themen, die niemand ansprechen will und aufgreifen, weil man sich angreifbar macht in dieser perfekten Welt! Irgendwie zerfällt hinter der Fasse doch irgendwie die geschaffene Traumwelt. Was helfen tausende Follower, wenn man dann doch am Abend alleine ist und mit niemandem über seine Ängste sprechen kann? Immer mehr Menschen nehmen sich Auszeiten von den Sozialen Medien um sich dem unterbewussten Druck zu entziehen und zu sich selbst zu finden, weil sie sich immer wieder verlieren. Verloren das habe ich mich auch…oft und nur durch meine Freunde wiedergefunden.

An meinem Geburtstag hat mir ein Typ geschrieben. Er kennt mich nicht nur durch meine Bilder, sondern aus dem echten-realen Leben.Es hat sich so geborgen und sicher angefühlt. Es war wirklich richtig schön, weil ich ihn schon längere Zeit ganz nice fand/finde. Wir haben über alles geschrieben und es war ehrlich. Ehrlichkeit ist auch eine Eigenschaft die so selten geworden ist wie Respekt anderen Menschen gegenüber. Ich habe ihn auch relativ schnell als Priorität gesehen, allerdings stellte sich das sehr schnell als „Fehler“ raus. Wir wollten uns treffen und nach einem Monat ist es immer noch nicht passiert. Ja, wir wohnen gerade mal 4 Minuten auseinander. Daueronline zu sein und nicht zu antworten ist eben die heutige Generation und das fällt mir schwer. Schwer zu vertrauen. Schwer zu verstehen. Wenn ich an einem Typen Interesse habe dann zeig ich es ihm auch und melde mich. Das meine ich in jeglicher Beziehung…ich bin es gewohnt viel zu arbeiten und immer kleine Zeiträume für meine Leute zu schaffen. Ich würde versuchen das man sich sieht – selbst wenn es nur kurz ist! Das soll keineswegs ein Vorwurf sein…vielleicht spricht da auch grad einfach das „enttäuscht sein“ aus mir?! Mal sehen was die nächsten 60 Tage bringen…

Aber was is schon ein Instagram-like im Real-Life =) Ich bin froh das es auch soviel Influencer gibt, die ihre Reichweite für wirklich wichtige Dinge einsetzen! Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, weil ich Social-Media nicht verurteilen möchte…aber man sollte es mit Vorsicht genießen. Ich verlier mich oft darin und wünschte ich wäre so und so…und würde besser aussehen und mehr Geld haben und ein anderes Auto fahren. 90% der Autos sind sowieso Leasing-Wägen – just Sayin!

Was ich noch sagen möchte…Eine Frau, die ein Bikini-Bild postet möchte keine Dickpics und ist kein Stück Fleisch das jemandem gehört. Frauen sollten endlich genauso bezahlt werden wie Männer in der gleichen Position. Frauen sind nicht das schwächere Geschlecht – nur weil sie viele von euch schwach werden lassen. Behandelt alle Menschen mit Respekt und Verurteilt niemanden aufgrund von seiner Hautfarbe oder Aussehen etc. Wir sind alle Menschen. Wir machen alle Fehler. Wenn ihr Rassismus erlebt sagt etwas und schaut nicht weg – denn das ist ein No-Go. Hört einfach auf euch gegenseitig ohne Grund zu hassen! Nehmt euch eine Auszeit von der Social-Media-Perfektions-Welt und geht raus in die Natur bevor wir sie vollständig zerstört haben! Liebt die Menschen, sagt und zeigt es ihnen! Redet miteinander nicht nur Oberflächlich…

Ein Avocado-Toast ist das Sinnbild unserer Gesellschaft. Er sieht immer etwas anders aus. Er schmeckt nicht jedem aber jeder will es irgendwie probieren. Wir posten es ohne nachzudenken, weil wir dazugehören wollen. Wir machen ihn selbst und sind nicht zufrieden, weil er nicht so aussieht wie aus dem Café um die Ecke.

Sei weniger Avocado – sei mehr DU!

Habt ein gutes Herz und bleibt gesund!

Ratho

https://www.instagram.com/ratholang/

Logbuch

Quarantäne Tag – keine Ahnung welcher Tag. An manchen Tagen weiß ich nicht einmal welcher Wochentag ist, wenn ich nicht um 20:15 Uhr erinnert werde das Donnerstag ist. Wieso Donnerstag? Na, weil Heidi ihre Topmodels sucht. Ganz genau – ich schaue Fernsehen. Wisst ihr, vor diesem ganzen Wahnsinn hab ich kaum TV geschaut…Ich hatte immer etwas zu tun.

Anfangs konnte ich mit dieser „Entschleunigung“ gar nicht umgehen. Ich war nervös, unruhig hatte extrem schlechte Laune – immer Hunger (ja wirklich immer) und wollte nur fliehen. Wohin flieht man, wenn man sein Bundesland nicht verlassen darf. Nein, nicht einmal das Haus sollen wir verlassen. Ich hab mich in meine Gedanken geflohen. 

Selbstreflexion und andere spaßige Sachen die mich tatsächlich so einen Tag lang gut beschäftigt haben.

Die Situation könnte man sich auch ganz gut wie folgt vorstellen : Man ist ein Rennfahrer, immer schnell unterwegs…aber plötzlich mitten auf der Beschleunigungsspur zieht jemand die Handbremse und der Gurt drückt dich zurück in den Sitz während dein Kopf ruckartig nach vorne geschleudert wird und du betest nicht zu sterben. Ok, dass mit dem sterben ist ein wenig übertrieben – aber ihr versteht was ich meine, oder?

„Wer ist eigentlich dieses Corona und was will es, verdammt?“ – Ihr könnt euch gar nicht denken wie oft ich mir diese Frage gestellt haben, obwohl eigentlich hab ich mich nur gefragt „wieso jetzt“. Blablalbla – wir können es jetzt sowieso nicht ändern. Anfangs haben alle gedacht, dass es uns hier in unserem reichen Deutschland sowieso nicht treffen kann. Die Egoisten in unserem Land tangiert das ganze ja sowieso nicht. Der Egoist steht über allen – sogar einem Virus und der Kanzlerin. Gesetzte sind etwas wie Servietten für ihn, wenn man sauber isst und nur auf sich achtet braucht man sie nicht. (Bitch listen – auch du musst dich dran halten.)

Nach einer Woche hatten wir unser Gästezimmer gestrichen, geputzt (ja – das machen wir heute noch keine sorge!), gebacken und ausgemistet. Es folgten die ganz traurigen Netflix, Disneyplus+ und Amazon-Prime Tage. Was – ihr wisst nicht was das ist? Okay…nachdem frühstück oder am besten zum Mittagessen schaut man etwas über die vorhin genannten Streamingplattformen bis in die Nacht. Hannah Montana, Strange Things, Joe Exotic und ganz viel mehr. Nach dem 10ten Tag wird das aber auch zu langweilig und der Arsch schmerzt.

„Ausgangsbeschränkung – vielleicht verstehen jetzt auch die beschränkten das SIE zuhause bleiben sollen“ – Fehlanzeige. 

Wir wohnen auf dem Land -VORALPENLAND! Es ist ganz normal, dass am Wochenende viele Städter (Menschen, die in einer Großstadt wohnen) aufs Land fahren. Am liebsten mag ich die, die ihr Fahrrad 30 km aus der Stadt mit ihrem SUV karren um damit dann 5 km um einen See zu fahren, der bald eigene Straßen für Radfahrer braucht. „ACHTUNG ACHTUNG –  es ist Samstag bitte ziehen sie eine Nummer damit sie einmal um diesen See fahren können“.

Tatsächlich war mehr los als sonst….

Eigentlich sollten wir ja alle zuhause bleiben. Komisch…sehr komisch dachte ich mir. Ich wollte nicht einmal mehr zum einkaufen gehen, weil man das Gefühl hatte jeder bewertet einen. Wieso ist der jetzt einkaufen – boah ey. Man fühlte sich beobachtet, obwohl man kein Klopapier, Mehl, Milch oder Hefe gekauft hatte. Bis heute frage ich mich wieso die Menschen soooooo viel Klopapier kaufen mussten und Mehl etc. So viel kacken kann man gar nicht. (Falls doch – Respekt.)

Wie auch immer, ich fühlte mich irgendwie so ungewollt und unverstanden. Unverstanden, weil ich meine Mitmenschen nicht verstanden habe. Ist es wirklich so schwer zuhause zu bleiben? Ich wollte auch raus und bin auch spazieren gegangen aber nur dort wo ich sowieso wohne und bin nicht angereist mit Sack und Pack. 

Ich hatte ja vorhin schon einmal über die Egomanen gesprochen. Deutschland könnte auch ein Egmonanien sein. Viele haben die Einstellung „mich trifft das nicht“ oder „Ach nur kurz, bin auch der einzige“…aber das ist falsch. Man sollte in einer solchen Situation mal das große ganze sehen. Es sind Kettenreaktionen die undurchschaubar sind und schwer nachzuvollziehen. Der Virus macht nicht vor einem Geldbeutel halt. Ich verurteile niemanden aber verstehen kann ich es einfach nicht und will ich es auch nicht, Ich spreche nicht von Eltern und ihren Kindern, die natürlich mal raus müssen. 

In einer solchen Zeit merkt man eigentlich erst wie wenig man seine Mitmenschen, Familienmitglieder und Mitbewohner kennt. Plötzlich ist man sich ausgesetzt für 24 Stunden und kann nicht sagen – „Schatz ich geh ins Fitness“. Schatz, du bist erstmal daheim und kannst den Müll rausbringen, dich um deinen Sohn kümmern und nebenher noch den Ikea Schrank aufbauen den wir vor 3 Monaten gekauft haben. 

Wir haben Existenzängste und Geldsorgen. Wir suchen einen Schuldigen an der ganzen Situation aber finden niemanden. Wir stellen alles in Frage und verwerfen es wieder, weil es sinnlos ist. Man ist antriebslos, gelangweilt und gleichzeitig genervt und voller Tatendrang. Wir leben in einer Zeit in der jeder Mensch ständig unter Strom steht, weil wir für unsere Bezahlung leben um zu überleben. Die Mieten sind so hoch, dass ein Bruchteil übrig bleibt für essen und Unternehmungen. „Ihr könnt doch von eurem Erspartem erstmal leben und den Ausgleich zahlen“ – BITTE? Klar, kann man das alles überbrücken aber irgendwann ist es vorbei. Man hat Angst mittellos zu sein.

Das Positive ist aber auch, dass die Menschen näher zusammenrücken und sich die Hände geben – natürlich nur symbolisch um etwas großartiges zu erschaffen. Es gibt Wohnzimmer-Konzerte, Streams, Autokino-Konzerte und privat Personen die für andere einkaufen gehen und somit helfen. Ich ziehe vor diesen ganzen Menschen wirklich den Hut! Die Welt braucht Frieden und Ruhe. Kaum waren nicht mehr abertausende Flieger am Himmel, Boote und Autos unterwegs schenkte uns die Natur kleine Wunder. Man sah Delfine, Wahrzeichen wurden kilometerweit sichtbar, weil sie nicht von Smog umgeben waren und ein Ozonloch schloss sich so schnell wie noch nie. 

„Entschleunigung“ – sieht fast so aus wie „Entschuldigung“. Ich denke wir alle sollten in der Zeit zu uns selbst öfter Entschuldigung sagen. Wieso? Na, weil wir uns immer unter Druck setzten um gewisse Dinge zu erreichen und wenn wir es nicht schaffen sind wir schlecht. Wir sollten mit unseren Mitmenschen reden und mehr fühlen können. Empathie – empfinden. Ich hab aufgehört mich schuldig zu fühlen, wenn ich einkaufen gehe…und hab aufgehört die ganzen Menschen zu verurteilen, weil sie sich nicht an die Regeln halten. Am Ende macht es einen nur kaputt und die negative Energie schlägt sich auf das eigene Seelenwohl nieder.

Bleibt gesund.

Ratho

Zerrissenheit im Real Life

Hallo ihr Lieben,

immer wieder habe ich angefangen diesen oder ähnliche Einträge zu schreiben und dann doch wieder verworfen. Ich wusste nicht genau wohin die Reise gehen sollte…um ehrlich zu sein weiß ich das jetzt immer noch nicht!

Tausend Kleidungsstücke später bin ich nun endlich komplett umgezogen. Wohin? Ein Stockwerk tiefer… XD Ich bin mit meiner besten Freundin zusammengezogen und nach langer Suche hat sich dann doch das Universum erbarmt und uns die Tür geöffnet zu einem Bauernhaus. Ich hab viele Nachrichten bekommen ob es mir gut geht und wieso ich nichts mehr schreibe. Ich schreibe immer, allerdings Poesie,Verse,Raps und ganz viel Schwachsinn. Folgt mir einfach auf Instagram…da gibts Daily-Updates..=)

http://instagram.com/ratholang

Auf die Frage wie es mir geht kann ich gerade keine richtige Antwort geben. Mir geht es gut – aber ich bin innerlich zerissen. Erstmal musste ich mich daran gewöhnen 24/7 mit einer Person zusammen zu sein. Eine Person, die mich liebt und sich sehr viele Sorgen macht…! Ich bin ein Mensch, der sich sehr schnell eingeengt fühlt und ein stückweit auch nicht ernst genommen. Ich hasse es mich ständig zu rechtfertigen wohin ich denn gehe, wann ich komme, wie es mir geht…usw. Es ist nur gut gemeint, dass weiß ich auch aber es nervt mich trotzdem.

Frei sein – das wollte ich immer. Kommen und gehen wann ich will! Mit meinem Auto bis ans andere Ende der Welt fahren und die Sorgen einfach zuhause lassen. Musik zu hören und durch die Nacht zu fahren oder zu laufen gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Es öffnet meine Gedanken und ich schreibe, schreibe, schreibe alles was in mir drin ist in mein Handy oder in mein Buch. Man könnte es quasi „Schaffungsnächte“ nennen – hmm, klingt eher so als würde man es die ganze Nacht treiben und einen Menschen erschaffen…!

Zerrissen – das bin ich innerlich und in meinem Herzen. Es gibt jemanden den ich richtig gut finde. Gut und heiss…Er hat einen tollen Charakter, dass dachte ich und denk ich auch irgendwie immer noch. In meinen Augen ist er perfekt, wenn er mich anlächelt oder wir einfach nur nebeneinander stehen und uns berühren. Er hört mir zu, er durchschaut mich und weiß genau wie er mich zum lächeln bringen kann. Er trocknet tränen und verursacht sie. Ein Meer aus Tränen, wenn er plötzlich geht und mich im Regen stehen lässt und sagt das würde nicht stimmen. Ich weiß das mit ihm hat alles gar keinen Sinn – er ist viel zu hetero. Wenn ich dann aber in seine Augen schaue weiß ich, ich bin zuhause.

Versuch dich zu beschreiben

doch alles was mir einfällt

der unendliche Sternenhimmel und dein perfektes Gesicht

in meinen augen bist du Perfektion,

wenn du meine Haut berührst und es für Tage brennt,

weiß ich so fühlt sich liebe an

vielleicht ist es nur Lust

denn mein zuhaus hat verschiedene Etagen

Freundschaft, Liebe und Sex

lass uns alles entdecken bevor du auf deine Reise gehst,

dieses mal nicht für einen Monat,

sonder für Jahre,

sag mir ob du mich vermisst,

wenn du andere Lippen küsst,

schrieb eine Zeile über dich,

8 Millionen Menschen hörten sie,

doch du weißt nicht,

das ich dich so krass vermiss und nicht weiß ob ich Dir schreiben soll,

weil deine Abwesenheit mich zerreisst ,

distanzierst dich und sagst es wäre nichts,

vielleicht bild ich mir das nur ein,

doch wieso bist du daueronline und schreibst einfach nich

Ratho Lang 2019

Um ehrlich zu sein kann ich gar nicht sagen ob ich Gefühle habe oder ihn einfach nur einmal haben möchte. Es ist wie bei einer Sorte Eis. Sie klingt richtig geil auf der Verpackung…man macht sie auf und probiert und weiß man würde sie nicht ein zweitesmal kaufen. Ich würde ihn mehrmals kaufen…weil er einfach was besonderes ist. Ich vermisse ihn und schreibe darüber. Ich stell mir die Frage ob ich ihm überhaupt schreiben soll, wenn doch mittlerweile nur alle paar Tage oder Stunden eine Antwort kommt und früher gefühlt alle 5 Minuten sein Name auf meinem Bildschirm erschienen ist. Er checkt meine Status und fängt an sich zu rechtfertigen. Sagt mit seinen Girls würde nicht unbedingt was laufen, allerdings glaub ich das sowieso nicht. Er kann tun und lassen was er will, weil es wie schon geschrieben mein Problem ist und es sowieso keinen Sinn hat.

Und dann gibt es da noch den anderen Typen. Typ B – er würde alles für mich machen. Er merkt sich alles und zeigt mir das in den kleinsten Gesten. Er will mich oft sehen, allerdings engt mich das schon wieder ein. Ich frag mein Herz und es sagt mir einfach keine direkte Antwort. Kann ich ihn lieben? Liebe ich Typ A oder will ich nur eine Nacht mit ihm? Kann ich Typ B überhaupt lieben komme ich damit klar das er noch kein richtiger Mann ist – Keine Sorge er ist Ü 18! Klar, ich kann es probieren ob ich es schaffe und am Ende? Am Ende werde ich ihn dann doch verletzten, wenn ich es nicht kann. Das will ich nicht! Er bedeutet mir zu viel um ihm weh zu tun – um es auszutesten. Er will es und gibt mir alle Zeit der Welt. Doch die „Zeit“ scheint ein sehr dehnbarer Begriff zu sein.

Zeit, damit er sich noch mehr in mich verliebt. Zeit, in der ich rausfinden muss ob ich ihn liebe oder doch nur wie von Anfang an Freundschaft bei mir da ist. Wir waren unterwegs und ich habe Typ A vermisst…wie so oft in meinem Leben. Ich habe mit Typ B versucht diese leere zu füllen. Habe ich das wirklich? Kennt ihr das Gefühl? Man will zu jemanden aber kann ihn nicht erreichen und nimmt dann jemanden der einem sympathisch ist und versucht dieses verlangen zu stillen. Ich habe mir jetzt diesen letzten Satz öfter durchgelesen und schäme mich ein wenig dafür. Es klingt so, als hätte ich kein Charakter und hätte ihn benutzt. „Benutzt“ ist vielleicht das falsche Wort aber so fühlt es sich an. Man möchte sich selbst etwas beweisen und jemand anderen eifersüchtig machen, obwohl er das nie mitbekommen wird.

In nächten wie diesen

deine Hand wenn sie in meiner liegt

fühlst du dich so richtig an

mein Kopf auf deiner Schulter in Sicherheit wiegt

weiß ich diese Nächte werden besonders bleiben

ehrliche Gespräche

Dämonen und Ängste 

machen uns voreinander angreifbar und nackt

Kann dir nich genau erklären warum

hab Angst dich zu verletzen

mich zu verlieben

wenn ich es doch nicht kann und du mir plötzlich entgleitest

würdest mir nach der kurzen Zeit so unendlich fehlen

mein Herz zerreißen 

deine Stärke,

deine Nähe und dein Parfüm

das ich an meinem Pullover trage

in Nächten wie diesen wo uns nur die Sterne beobachten

Vorurteile sich mit der Wut der Welt prügeln

In solchen Nächten Sitz ich auf deiner Couch

Halte deine Hand und weiß es fühlt sich in diesem Moment richtig an

doch kaum geht die Sonne auf

spielen meine Gefühle verrückt und ich hab Angst das ich es nich auf die Reihe krieg

Dir zu geben was du mir gibst

Bedingungslos und echt…

(Ratho Lang 2019)

Mittlerweile muss ich echt oft an Ihn denken und es beschäftigt mich ungemein…die Angst davor ihm das Herz zu brechen bzw. mich darauf einzulassen ohne genau zu wissen ob ich es kann. Diese ständige Frage hängt wie ein Vorhang vor meinen Gedanken. Jeden Morgen versuch ich ihn aufzureißen und eine Antwort zu finden aber es gelingt mir nicht. Ich schreibe darüber und komme trotzdem zu keinem Entschluss…Ich bin immer ehrlich zu ihm gewesen und habe meinen Standpunkt mehrmals deutlich gesagt und auch geschrieben. Wir halten Händchen und es fühlt sich keinesfalls schlecht an, allerdings würde ich mir manchmal wünschen es wären andere. Wünsche ich mir das wirklich oder will das nur mein Herz, weil es weiß das es nicht kompliziert werden würde?!

Menschen aufgrund ihres Geschlechts zu verurteilen oder ihres Aussehens, Religion, Musikgeschmack und was es noch alles gibt halte ich für das beschissenste was es gibt! Ich kann davon ein Lied singen…ich wurde und werde immer verurteilt oder für nicht „gut“ genug befunden. Das Problem ist nur, wenn man Homosexuell ist steht man einfach auf Penise. Schon klingt es wieder oberflächlich. Ich weiß gar nicht wie ich das so genau schreiben soll ohne das es auf eine Art und Weise verletzend rüberkommt. Könnt ihr das irgendwie verstehen? Heteros stehen auf Frauen, Schwule auf Männer eben was alles dazugehört. Scheinbar gebe ich mir auch grad die Antwort für Typ A ….

Kann man mich irgendwie verstehen? Angst zu haben jemanden zu verlieren oder zu verletzten, weil man selbst nicht sicher ist ob es das richtige ist. Richtig oder Falsch gibt es ja eigentlich gar nicht aber ob man es kann…und ob man das probieren will.

Mittlerweile denke ich einfach ich lasse es mit allen. Einfach mit allen. Ich bleibe frei…so kann ich niemanden verletzen und mir kann auch keiner weh tun, wenn man sich nicht meldet oder mit Frauen fickt. NEIN, ich will es nicht lassen…ich will die Eissorte probieren und meinen Freund nicht verlieren. Zerrissenheit, Vermissen und nicht wissen ob man schreiben soll oder nicht. Ob man es probieren soll und etwas verliert oder gewinnt? Fragen über Fragen und keine Antworten. Mein Herz zeigt mir eindeutig den Mittelfinger und mein Verlangen zeigt mir einen Weg und mein Kopf den anderen….

Euer Ratho

https://www.facebook.com/rathosdiary/

Weltkriegauslöser mit 6 Jahren

Hallo,

das ist vielleicht einer der Einträge, die nicht wiederholt werden können. Es ist zu nahe am Herzen. Meine Geschichte, meine Kindheit und Wünsche in Wörter verpackt.

Ratho

6 Jahre alt,
gib mir die Schuld bis heute,
all die Probleme,
ausgetragen auf meinem rücken,
wieviel kann ich tragen,
mit meinen 6 jähren,
hörte schreie,
türen knallen,
spüre bis heute den Kochlöffel auf meiner nackten haut,
aus jedem schlag,
wurde eine tiefe narbe in mir geboren,
bin der größte Fehler deines Lebens,
doch an manchen tagen,
wenn tränen nicht trocknen,
wünschte ich mir eine Mama,
doch wie immer war ich schuld,
an Weltkriegen,
einem unbefriedigtem Sexleben,
mangelnden sozialen Kontakten,
an dem Selbsthass der eure Körper regiert,
ich war ein Kind,
hätte mir Eltern gewünscht,
blickte aus meinem Fenster,
sah Familien wie gemalt,
20 jahre später,
fahre ich durch die nacht,
kämpfe gegen mich und den ständigen Selbsthass,
bin bis heute an allem schuld,
versuche meine Kilos zu verlieren,
essen war meine erste liebe,
wollte doch nur in den arm genommen werden,
ich war nie einfach,
doch mich als strafe zu ignorieren,
bringt bis heute meine Seele zum brechen,
fühl mich so ungeliebt,
allein mit mir auf dieser Welt,
Floskeln und versuche die Fehler vergessen zu machen,
sie machen mich weich,
doch innerlich ist der schmerz zu hart,
mama ich vermisse dich,
tag für tag,
papa,
du hast mich aufgenommen,
als ich wie ein Nomade floh,
war nirgends willkommen,
doch deine Tür stand auf,
gab bis zum 16 Lebensjahr schlage,
bis ich zurück schlug,
wir führen vergessene Gespräche,
sind völlig unterschiedliche menschen,
ich erinnere dich an Mama,
euer hass ist mein film,
es wird alles auf mich projiziert,
doch ich kann nichts dafür,
vielleicht werden diese Zeilen Bauteile eines perfekten Popsongs,
geschrieben von mir,
in der nacht mit Palo Santo,
als sich regen und meine tränen berührten,
ich mir die schuld gab,
an all den Weltkriegen,
an der Ungeliebtheit,
an meinem leben,
der Gedanke es zu beenden ist der schatten meines Wesens,
wieviel last kann ein Kind tragen,
6 jahre alt,
heute 20 jahre später,
sitze ich weinend hier und gebe mir noch immer die schuld,
so wie ihr es sagt,
bin in ein schwarzes loch gezogen,
mein Nachbar ist die frage nach dem sinn,
sinn des Lebens,
meiner Existenz,
der Sehnsucht nach liebe,
stumme schreie hört niemand,
diese Wörter werden gelesen,
doch verstanden werden sie nicht,
es ist das Biest,
das keiner versteht,
es spricht nicht mit jedem,
dafür schreit es mir täglich ins Ohr,
es ist Melancholie,
die ständige Traurigkeit,
der Strudel aus Einsamkeit und schuld,
die suche nach dem Ort wo man wahrgenommen wird,
willkommen in Melancholien,
klatscht in die Hände,
wir haben eine Antwort gefunden,
das wollte jeder,
ignoriert wird was ich will,
denn eigentlich bin ich nicht hier,
man kann mich sehen,
lästern und anspucken,
fassen wird mich niemand,
einen schritt nach vorne,
in die sternbedeckte Unendlichkeit,
ohne schmerzen und Gefühle,
das kleine Kind in mir,
blickte in den spiegel und wusste es wollte weg von hier,
der Weg wird schwer,
mit jedem schritt verlor es den halt,
geriet ins stolpern,
unzählige male gefallen,
doch einen Sternenhimmel voll aufgestanden,
mit offenen armen und verschlossene herzen,
in die kalten Menschenmengen gelaufen,
die reise angetreten,
bis ich in den spiegel blickte,
und nichts mehr sah,
ich lade dich ein,
nimm meine Hand und diese Zeilen,
willkommen in meinem Land,
aus schwarzen wolken,
farblosen rosen,
unzähligen mauern,
und zerbrochenen menschen,
masken die Straßen pflastern,
Kreuzungen die im kreis führen,
der letzte stop,
eine Postkarte aus Melancholien,
mit einer Nachricht von mir,
sie kam nie an,
weil es niemand versteht,
ich war das Kind,
das versuchte etwas zu verbrennen,
türen knallte,
Weltkriege auslöste,
Beziehungen zerstörte,
die schuld auf sich nahm,
weil es eine Familie wollte

r.lang 2018.07.06

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Unsere Floskel-Gesellschaft ein Life-Update

Hey meine Lieben,

nach Monaten gibt es mal wieder einen kleinen Einblick in mein Leben und meine Gedanken…=) Let`s go

Ich weiß um ehrlich zu sein gar nicht so richtig wie ich hier anfangen soll, weil ich soviel wirre Dinge im Kopf habe.
Die letzten Monate waren ziemlich unspektakulär und zugleich doch aufregend, wild,schmerzlich, anstrengend, angst einflössend und reflektierend. Ich habe mir geschworen niemals wieder eine Person zu lieben und mich dabei zu verlieren bzw. aufs „Abstellgleis“ zu stellen. Ratho – du hast versagt!

Habe ich wirklich versagt oder war ich einfach auf der Suche nach jemanden den ich lieben kann? Vielleicht kennt ihr das Gefühl jemand zu brauchen, allerdings spielt euch nur euer Hirne einen Streich und ihr wollt mit der verliebten Masse an Menschen schwimmen. Die verliebten Rolltreppen-Knutscher und Parkvögler….Ok, auch ohne Beziehung lässt es sich im Park vögeln =)
Ich dachte ich würde die Person lieben und jetzt blicke ich so zurück und weiß das es scheinbar nicht der Fall ist/war. Schmerzlich war es auf alle Fälle. Abgewiesen zu werden ist nie so schön.

An manchen Tagen habe ich das Gefühl endlich angekommen und zu sein. Angekommen in meinem Leben und in meiner Mitte. An anderen Tagen frage ich mich ob das alles richtig ist, ob es mich wirklich erfüllt und ich eigentlich glücklich bin. Fühlt man überhaupt, wenn man glücklich ist? Ist es vielleicht eher ein Zustand? Wer weiß das so genau… Ich habe ein tolles Team und trotzdem bin ich allein. Eine gute Freundin hat mir eine Nummer organisiert von einem tollen jungen Kerl, der gleich meinte „ich bin aber nich schwul“… Willkommen in meinem Leben! Wir waren essen und gleich im ersten Augenblick wusste ich das er für mich wunderschön ist. Er hat mich gefesselt mit seiner Aura. Er fesselt mich heute noch mit seinen Texten und seiner Art. Ja, wir schreiben fast jeden Tag. Ja, ich mag ihn gern, obwohl wir uns nicht kennen. Nein, ich verschenke mein Herz nicht an ihn.

Wie können Menschen so nah sein, wenn man sie gar nicht kennt. Parallelen zu haben und doch in so unterschiedlichen Welten leben. I dont know.

Was ich aber weiß ist, dass unsere Gesellschaft versucht alles zu „klassifizieren“ und in Schubladen zu stecken. Du musst dich outen, wenn du schwul bist. Du musst immer eine Meinung haben, allerdings immer die richtige. Wer sagt mir ob meine oder deine Meinung die richtige ist? Menschen sind unehrlich und manche erbärmliche Hunde. Sie lachen dir ins Gesicht und kaum aus der Tür schaufeln sie dir dein Grab.
Unsere Gesellschaft versucht uns Ideale vorzugeben, Maßstäbe zu setzen und wir versuchen mitzuhalten…Wir kämpfen um Anerkennung. Wir fangen an uns zu verbiegen, weil wir in die kleinste Box passen wollen in die wir täglich gesteckt werden. Individualität ist bis zu eine bestimmten Punkt gut – danach ist man ein Freak.

„DU BIST ANDERS“

Ich bin anders.
Anders? Was bedeutet das? Ich habe mich selbst nie als anders bezeichnet, weil ich immer ich selbst war. Die Menschen um mich herum haben mir dieses Adverb gegeben um mich zu beschreiben. Wurde ich gefragt? Wollte ich „anders“ genannt werden? Nein, ich wollte immer nur normal sein…Normal auf meine Art und Weise. Ich wollte nie Interessant sein…oder hetero-Kerle haben die mich austesten, als wäre ich eine neue Taschenmuschi für 1,50 aus irgendeinem versifften Automaten. Wir fragen auch keinen Afroamerikaner wieso er eine dunkle Hautfarbe hat…aber wir fragen, verurteilen und beschimpfen Leute, wenn sie nicht der „Norm“ entsprechen. Macht Nagellack mich zu einem schlechteren Menschen?

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Sind nur dünne, große Menschen attraktiv und muss man sich dem Druck beugen? Wie oft habe ich versucht dünn zu sein um mich schön zu finden. Ist es wirklich der Sinn und Zweck unseres Lebens immer an uns zu zweifeln und krampfhaft versuchen zu verändern, anzupassen und sich selbst dann irgendwann zu verlieren. War ich glücklich, als ich dünn war? Nein. Es hat mir auch nichts gebracht…Bin ich glücklich wenn ich dick bin. Hell NO! Bin ich glücklich, wenn ich – ich selbst sein kann? Ja. Doch wann bin ich – ich selbst? Bin ich es, wenn ich lüge und versuche durch meine Art meine Angst zu unterdrücken und alles mit Spass zu verstecken.

„Du siehst gar nicht krank aus“ – „Du lachst doch immer“ – „Ach wirklich, dass habe ich gar nicht gedacht…du siehst nicht so aus!“

Kann mir bitte eine Person auf der Welt erklären wie man aussieht, wenn man krank ist. Eine Depression ist kein Schnupfen, keine Amputation und nichts was man jemandem unbedingt ansieht. Heute würde ich mir am liebsten meine Haut vom Körper kratzen, weil ich mich selbst nicht ertrage und trotzdem tippe ich hier diesen Eintrag. Komisch oder? Antriebslos und doch ist da ein Funke. Ein Funke Hoffnung der immer öfter erlischt. Wo seh ich meinen Sinn im Leben? Gibt es einen Sinn? Ich habe letztes mal etwas geschrieben über eine Freundschaft, die sich plötzlich auseinander lebt. Anfangs hatte man die gleichen Ziele, die gleichen Leben und dann ist alles aus. Vorbei – man ist allein. Fern von einem, kein Fan mehr. Ihr kennt doch sicher dieses Gefühl, oder?

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instagram.com/ratholang
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So fühlt es sich auch ein wenig an mit mir und meinem Kopf. Man war eins…man ist irgendwie eins und doch entfernt voneinander. Ich lache und innerlich spüre ich nichts. All die Worte, all die Arbeit, all die Menschen sie erreichen einen nicht. Mechanisch. Es erfüllt einen nicht…
Ich kann euch sagen es ist wirklich jeden Tag ein Kampf und heute ist eben ein scheiß tag.
Viele verstehen das nicht. Wie sollen sie es auch verstehen, wenn ich noch die Antworten suche und scheinbar an jeder Kreuzung immer den falschen Weg gehe.
Wir leben nur noch in unseren Social Media Kanälen ohne richtige Konversationen zu führen außer wir beschweren uns. Wir wollen unseren Frust ablassen bei anderen Menschen – meistens an den „schwachen“, den anderen oder unbeteiligten.

Ich stell Dir jetzt zwei Fragen…
Hörst du wirklich zu, wenn du jemanden trägst wie es ihm geht? Frägst du mit ernst gemeinter Interesse nach, wenn die Person antwortet „nicht gut!“…?

Floskel-Gesellschaft mit Maßstäben und Idealen. Menschen mit Fehlern, mit falschen Gesichtern. Menschen auf der suche nach Liebe. Menschen die sich verlieren, weil sie das Gefühl haben nirgends reinzupassen. Dicke, Dünne, große, kleine Menschen die sich hässlich fühlen, weil sie zweifeln. Mittendrin ich – umgeben von Menschen und trotzdem allein. Hatte ihm mein Herz offen gelegt und er hat es mit Füßen getreten, weil ich nicht sein Typ bin. Trotzdem schiebt er einen Eifersucht-Film. Einen Blockbuster. Eine Bedienung, die soviel mehr ist ohne es zu wissen. Die mich gefangen genommen hat mit einer unbeschreiblichen Aura. Das Aussehen eines Kings.

Euer Ratho =)
Hier mein letzten Eintrag auschecken. =)

Checkt ma GIRL – EUNIQUE

17/18

Hallo meine Lieben,

ich wünsche euch einen wunderschönen, wundertollen, farbenfrohen Start ins neue Jahr 2018. Ich hoffe ihr hattet eine wunderschöne Nacht! Meine Nacht war bunt, sprachlos und füßelnd mit den besten und schönsten Menschen,die ich dieses Jahr in mein Herz schließen durfte. BROGA ❤ Lasst uns gemeinsam auf Reisen gehen, Liebe fühlen und den ganzen „Neinsagern“ und linken Personen in den Arsch treten. Wieso sollten wir sowas ins neue Jahr mitnehmen und wieso sollten wir uns überhaupt Vorsätze machen, die wir Jahr für Jahr nicht einhalten?

Es ist der Druck von unserer Gesellschaft…Wir machen uns Vorsätze unsere Geschenke sollen noch größer werden, weil jeder zeigen soll wie gut es ihm geht. Die Egomanen regieren die Welt und spielen mit Atombomben, als wären es kleine Playmobil-Männchen. „Was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen?“ – NICHTS! Einfach gar nichts…ich hoffe nur das dieses Jahr etwas ruhiger wird, als das letzte.

Mein Jahr hat mich wieder einiges gelehrt und mich wachsen lassen. Es hat mich wachsen und zweifeln lassen. Meine Abgründe aufgezeigt und mich ohne Vorwarnung hineingestoßen. Ich wollte mein Leben aufgeben und nicht einmal das ist mir gelungen. Der ständige Kampf mit mir selbst hat bis jetzt noch keinen Sieger gekürt. Meine Gutmütigkeit wurde schamlos ausgenützt und meine Freundschaft weggeschmissen. Die größten Ängste, Wahrheiten und Wunden aufgerissen und als Waffe gegen mich verwendet.

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Anfang des Jahres habe ich meinen Arbeitsplatz verloren, weil ich einen Blogeintrag veröffentlicht hatte in dem ich eine Person mit Darth Vader verglichen und als Arschkriecher bezeichnet hatte. Im Nachhinein hätte ich eher schreiben sollen, dass er ein armes, kleines und homophobes Würstchen ist. Personen zu diskriminieren und zu mobben aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Orientierung oder Hautfarbe ist einfach das letzte. Er ist das letzte…Sehr wahrscheinlich wird auch der Verräter aus den eigenen Reihen meinen Blog lesen und ich möchte mich bedanken. Danke! Danke, dass du meinen Blog weitergegeben hast! Ihr habt euch alle ins eigene Bein geschossen. Ich wurde angeschrien von Führungspersonen, weil sie sich nicht zu helfen wussten. Ich wurde im Stich gelassen, weil niemand seinen Mann gestanden hat. Ich war der Täter, weil ich die Wahrheit ausgesprochen bzw. ausgeschrieben habe. Jemanden zu mobben bis er in eine Depressive Episode fällt ist natürlich auch völlig ok. Ich hatte gerade das ganze vergessen und schon kam das nächste männliche Ungeheuer in mein Leben…aber lasst uns beginnen…

Lasst uns beginnen mit einem ganz besonderen Shoutout…Ein Shoutout an die Person, die bei mir gewohnt hat. Die auf meine Kosten ihre Wohnung eingerichtet bekommen hat und mit mir gespielt hat, als wäre ich ein Tischkicker. Wahrheit – Ehrlichkeit – Freundschaft? Diese Eigenschaften sind Fremdwörter für den „Sauvage-DJ“… Ausgesaugt und aus dem Leben entfernt. Es gibt Menschen, die auf den ersten Blick einen ganz anderen Eindruck machen und dann plötzlich ihre Maske ablegen. Er hat die Maske abgelegt nachdem er alles hatte. Wohnung, Essen, Mixer und Aufmerksamkeit. Anfangs war er dankbar und gab sich verletzlich…er wollte Mitleid. Er bekam Mitleid, ein Herz und meine Freundschaft. Ich hätte von Anfang an vorsichtiger sein sollen. Ja, das hätte ich wohl sein sollen…Seine Lügen haben ihn wie eine Lawine begraben und er hat es nicht einmal gemerkt. Seit langer Zeit hatte ich mich einem Menschen geöffnet und wurde maßlos enttäuscht. Ich wollte nicht mehr und habe eine Dummheit gemacht, die nicht funktioniert hat. Er hätte mich fast alles gekostet…mein Geld, mein Leben, meine Liebe und mein Glauben an die Menschen. Mein Glauben an die Ehrlichkeit. Alles was mir von ihm geblieben ist sind zwei Tattoos und eine riesige Gleichgültigkeit ihm gegenüber.

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Nach diesen ganzen Geschichten hatte ich angefangen an mir selbst zu zweifeln. Bin ich wirklich so ein schlechter Mensch? Ich habe die Schuld wie immer an mir selbst gesucht und alles analysiert und mich damit Tag und Nacht beschäftigt. Meine Kreativität ging zu dieser Zeit verloren und meine Texte, Gedichte und auch Gedanken wurden dunkel. Sie waren aussichtslos und farbenlos. Mein winzigster Lichtblick war die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch…

Das Gespräch sollte mein Leben wieder auf eine andere Bahn lenken und hat es auch…Nach Jahren habe ich das Gefühl in der Arbeitswelt angekommen zu sein. Respektiert zu werden so wie ich bin. Meine Kreativität einbringen zu können und Menschlichkeit zu spüren. In dieser Zeit habe ich ganz besondere Menschen und Freundschaften schließen können. In seinem Leben trifft man immer wieder Personen, die einem zeigen das es noch Hoffnung gibt. Hoffnung in die Ehrlichkeit, Treue und Freundschaft. Man braucht nicht viele Wörter und man versteht sich trotzdem. Eine kleine Geste bedeutet viel und jedes lachen erfüllt das Herz mit Freude. Ich habe eine ganz besondere junge Frau gefunden, die mir sehr viel bedeutet und wir gemeinsam durch das eine oder andere Tief gegangen sind immer Hand in Hand. Die Wege trennen sich und die Verbindung bleibt bestehen, weil sie besonders ist.

Besonders ist es, weil sie immer an meiner Seite ist…Wenn ich von gewissen Personen durch den Dreck gezogen werde, weil sie nicht wissen was sie wollen oder vorgeben etwas zu sein was sie nicht sind. Tag für Tag denke ich an diese eine Person. Den Kerl, der mich nicht verlieren wollte. Der mich hübsch und interessant gefunden hat…der mich in den Arm genommen hat und nicht wollte das ich gehe. Der, der mit mir geschlafen hat um mich danach in ein völlig falsches licht zu stellen. Es gibt Menschen, die haben zwei Seiten an sich…Die eine, die richtige – ehrliche und dann die andere, die gesellschaftliche – „normale“…Sie wollen dem Norm entsprechen und wissen eigentlich gar nicht ob sie glücklich damit sind.
In seinen Armen habe ich mich gut gefühlt, obwohl ich es anfangs abgewiesen habe. Er hat eine Freundin und ich wollte nichts zerstören. Er wollte mich im Nachhinein zerstören und hätte es beinahe geschafft. Sind seine Lügen eine Flucht vor sich selbst? Wir haben die ganze Nacht geredet, nachdem sein bester Freund gegangen war und plötzlich kam folgender Satz „mich macht das alles so geil“…
Habe ich nun den ersten Schritt gemacht oder war es nur eine Art chemische Reaktion…? Wollte er es nicht zuerst? Wollte er es nicht schon in dem Moment, als er mich in seine Arme genommen hat?

Fragen über Fragen und man findet keine Antworten. Gestern Nacht unter dem bunten Nachthimmel mit den tollsten Leuten habe ich mir diese Frage immer und immer wieder gestellt. Wieso? Wieso gerate ich immer an solche Menschen. Menschen, die alles von mir haben könnten und die mich bis aufs letzte Hemd ausziehen und verletzen…Sie nehmen meine Vergangenheit und benutze es als Mordwaffe. Sie unterstellen Dinge nur um sich in das rechte Licht zu rücken. Wieso habe ich scheinbar meinen besten Freund nach 7 Jahren einfach verloren? Vielleicht weil er andere Prioritäten hat…und andere Ansichten…? Oder haben wir uns verloren, weil er allgemein ein Mensch ist der lieber geht bevor es unangenehm wird und ab und an Menschen fallen lässt? Wer weiß…

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BH Cosmetics – Marvycorn Palette

Wieso stehen wir nicht zu uns selbst? Mir fällt es auch an manchen Tagen nicht leicht, weil irgendwelche Ghetto-Kinder „Schwuchtel“ in einen Laden schreien oder einen verfolgen und Bilder machen wollen. Am Ende des Tages kann ich aber in den Spiegel blicken und weiß wer ich bin. Ich. Ich bin ich…
Viele von euch haben mir geschrieben und haben sich Sorgen gemacht, weil schon so lange nichts mehr kam von mir. Es kamen fragen bezüglich meiner Depression und ob es damit zusammenhängt…

Wie ich schon oft gesagt habe…Man schaltet diese „Krankheit“ nicht einfach ab. Es ist ein Prozess und er ist nicht immer einfach. Durch dieses Jahr und diese Ereignisse habe ich mich schon oft gefangen und verloren gefühlt. Ich habe keinen Ausweg gesehen und wollte auch nicht mehr. Es war alles schwarz, meine Gedanken und alles was ich aufs Papier gebracht habe. Ich habe es erkannt und war und bin stark genug dagegen anzugehen. Meine Arbeit hat mir enorm dabei geholfen und ganz alltägliche Dinge wie frisch kochen…Etwas dem Körper und dem Geist geben. Ich habe versucht mich von negativen Einflüssen zu entfernen und habe an mir selbst gearbeitet. Meine Zweifel sind mein größter Feind genauso wie meine Gedanken. Ich denke und denke – immer und ständig. Ich werde verwirrt und vergesslich, weil so viel in meinem Kopf vorgeht. An manchen Tagen lasse ich mich auch einfach gehen und bin faul. Ich komme von der Arbeit heim und lege mich hin und schlafe. Ich versuche es nicht jedem Recht zu machen in meinem privaten Umfeld, weil die meisten immer noch nicht verstanden haben was es heißt eine Depression zu haben.

„Das muss doch jetzt weg sein!“ – Ja es sollte weg sein, weil ihr euch das ganze so vorstellt. Es ist aber ein Kampf. Ein Kampf mit Geist und Körper. Es scheint die Sonne und alles was man sich wünscht wäre regen. Man würde gerne in Melancholien wohnen.
Dann gibt es Momente in den man sich öffnet, geborgen fühlt und angekommen und es ist alles vergessen. Doch kaum verlässt man diese Situation fängt es an zu schmerzen, zu denken, zu verurteilen und fragen zu stellen. Man ist alleine. Alleine mit sich selbst – alleine mit der Stille egal wie laut die Musik ist.
Ich kann euch nur auf den Weg geben, dass ihr euch nie aufgeben sollt. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und das lässt einen wachsen. Verschliesst euch nicht vor anderen Menschen…Geht in die Welt und wenn ihr etwas zerbrechlich seid dann werden die Wunden heilen und euch stärker machen.

In diesem Sinne!

Euer Ratho…
Wie immer könnt ihr mir gerne auf  INSTAGRAM und FACEBOOK folgen =)!!!!

Mein letzter Eintrag/Poesie :  thirty-six-months (.36.M.) und über das verlieren…=)

Ich weiß ich werde nich niemals vergessen….

thirty-six-months (.36.M.)

Es gibt immer einen Auslöser um einen Fehler zu begehen. Es gibt immer einen Grund zu flüchten, allerdings muss man(n) immer wissen wie weit man laufen muss und kann. Vor seinem Herzen kann man nicht fliehen…es schlägt in der Brust.

dein charakter versucht zu fliehen,
aus deinem hässlichen ich,
wie kannst du in den spiegel sehn,
ohne an deinen lügen zu ersticken,
hättest ein leben zerstören können,
wenn deine maske nicht gefallen wäre,
deine nachrichten,
sind fehler aus einer nacht zwischen mir und dir,
wolltest meine lippen,
du wolltest mich nie verlieren,
doch du hast mich erstochen,
trägst mich zu grab,
trittst vor den traualtar,
heiratest den grund,
der dich hässlich werden lässt,
kein respekt,
keine liebe,
du willst flüchten,
doch in deinen träumen siehst du mich,
dein herz schlägt schneller,
du weißt nicht weiter,
versucht etwas zu sein was du nicht bist,
dein charakter,
deine schuld,
sie besuchen dich im traum und schreien du falsches arschloch,
hättest mich fast zerbrochen,
doch bis der erste schnee meine haut berührt,
bist du vergessen,
denn ich sammle all die herzensscherben,
und puzzle es zusammen,
alleine ohne dich,
auch wenn ich dich vermisse,
wirst du mich nie mehr ohne schützende rüstung bekommen,
vielleicht nimmst du sie mir wieder ab,
irgendwann wenn wir uns sehen,
nach zeiten voller hass,
liegen wir arm in arm,
als ob der Krieg nie zwischen uns war.

r.lang 2017.08.16

Hier meinen letzten Eintrag lesen….über das verlieren

Man kann etwas versuchen zu retten, allerdings stellt sich immer die Frage wie es zur Rettung kam.

über das verlieren

Ein Blogeintrag über das verlieren…

Ich habe in den letzten Wochen meine Sprache verloren, meine Liebe zum schreiben und den Mut meine Gefühle in Worte zu packen und mit der Welt zu teilen. Mit euch zu teilen! Euch ein Stück aus meinem Leben zu schenken -NEIN- nicht nur aus meinem Leben sondern auch aus meinem Herzen. Es tut mir leid, dass so lange nichts mehr von mir online kam.

Die letzten Monate, Wochen und Tage waren ein Auf und Ab an Gefühlen. Ich hatte und habe das Gefühl mich selbst nicht mehr greifen zu können und bin fassungslos was um mich herum geschieht ohne es aufhalten zu können. Gründe und Fehler bei mir zu suchen sind Bestandteil jedes Tages geworden und ich weiß es bringt mich nicht weiter, allerdings ist es eben meine Persönlichkeit. Die Frage nach dem „Warum“ schwebt über mir wie eine Gewitterwolke. Eine Wolke, die mit Sorgen gefüllt ist und es trotzdem nicht zum regnen schafft. In einem Beitrag habe ich geschrieben man muss Umwege gehen um an das Ziel zu kommen. Wo ist mein Ziel?

Ich stelle mich nackt vor euch unbekannten Gesichter und gebe ein Teil von mir. Vertrauen, dass ich so schwer fassen kann gebe ich in fremde Hände. An manchen Tagen merke ich was es heißt eine Depression zu haben, weil ich einfach keinen Lebensmut habe. Der Mut zum Leben fehlt, der Mut zum kämpfen gegen die ganzen Menschen, die einem schlechtes wollen. Ich werde verurteilt aufgrund meiner Sexualität, meines Aussehens oder meiner Art und Weise. Jeder nimmt sich das Recht heraus über andere Personen lautstark zu urteilen und erwartet, dass die Verurteilte Person es einfach hinnehmen muss. Muss ich das wirklich? Nein, allerdings tue ich es um weiteren Konflikten aus dem Weg zu gehen. Tag für Tag schreien mich Leute an und nennen mich „Schwuchtel“. Es ist völlig ok, wenn man es nicht tolerieren kann. Ich finde es auch wunderbar und bemerkenswert das sie wenigsten so viele Gehirnzellen besitzen um zu merken das ich Männer liebe. Ihr Leben muss traurig und arm sein…

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Mir stellt sich die Frage ob diese Menschen auch an einem Baum vorbei gehen und ihn anschreien. „BAUM!“ Eine weitere Frage stellst sich mir und zwar folgende: „Wieso bin ich ein Rassist, wenn ich schreien würde Ausländer…aber diese Menschen sind nicht homophob?“ Auf diese Art der Frage werde ich nie eine Antwort finden und es ist auch gar nicht Thema meines Blogs. Ok, es ist das Thema. Verlieren. Wir verlieren den Respekt voreinander und im Umgang miteinander.

Ich habe eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren und es hat mich in ein tiefes Loch gezogen. Ein Labyrinth aus Selbstzweifeln, Angst und Wut. Wut auf mich selbst auf Ihn und das Leben. Selbstzweifel, weil ich nichts gemerkt habe und die Angst versagt zu haben. Vor ein paar Monaten war ich an einem Punkt in meinem Leben wo ich nicht mehr wollte. Es schien alles aussichtslos und schwarz. Ich bin aufgestanden und wollte schlafen. Die Sonne war zu hell und die Sterne am Nachthimmel waren wie Nadeln in meinen Augen. Es hat alles weh getan. Jeder Herzschlag hat sich angefühlt, als würde mir jemand meinen Brustkorb zerschlagen. Ich wurde enttäuscht von einer Person der ich mich geöffnet hatte. Textnachrichten und Gespräche über eine tiefe Verbindung fühlten sich plötzlich an wie Messerstiche mitten ins Herz. Ich schrieb Briefe. Briefe an jeden einzelnen um mich zu verabschieden. Niemand sollte sich Gedanken machen oder Vorwürfe. Es sollte schließlich meine Entscheidung sein wann und wie ich gehen will. (Freunde fürs Leben – Hilft Dir, wenn du denkst du wärst alleine!)

Meinem besten Freund, wenn ich das noch so sagen kann, habe ich eine Sprachnachricht unter Tränen aufgenommen und mein Handy ausgeschaltet. Niemand hat sich gemeldet. Der Knoten ist durch den Spalt gerutscht und ich bin aufgewacht. Es wäre der größte Fehler in meinem Leben gewesen. Ein Leben beendet man nicht einfach um nicht mehr kämpfen zu müssen. Jeder Tag, der auf diese Nacht gefolgt ist war ein schwermütiger, kalter, einsamer, unverstandener und ungeliebter. Niemand wusste wie es in mir aussieht und es hat auch nicht wirklich jemand gefragt. Ich habe Ihn gefragt und trotzdem ist er von mir gegangen. Die letzten zwei Wochen habe ich jede Nacht nur eine Frage im Kopf – „Warum habe ich es nicht gemerkt!“.

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Ich habe ihn verloren. Er ist einfach von mir gegangen, weil er nicht mehr konnte. Er konnte nicht mehr wie ich damals und er hat mich aus meinem Loch geholt. Das tanzen hat uns zusammengebracht und er hat mit mir jeden kleinen Schritt genommen und wir sind aneinander gewachsen. Du warst mein Herz, meine Hand und mein zweites Bein. Wir waren Partner in Crime und sind nächtelang durch den Regen gelaufen nur um die richtigen Worte zu finden oder die richtigen Ideen zu finden um Menschen ein lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er hatte eine Lebensfrohe Art an sich, die mich jeden Tag begeistert hat. Plötzlich ist alles so leer und still. Das lachen, sein schnarchen und das schimpfen fehlen mir jede Sekunde. Meine Gedanken hängen sich auf und drehen sich im Kreis. Es ist Nacht für Nacht ein Kampf um das überleben. Das überleben ohne ihn. Ohne ein UNS.

Wir verlieren alle Menschen in unserem Leben. Sie sterben, sie nehmen einen anderen Weg als wir oder man verliert sich auf dem Wellengang des Lebens. Man kann sich an manchen Personen festhalten, allerdings wird man nie wissen ob es der Partner auch macht. Es ist in jeder Beziehung ein geben und nehmen. Wenn man sich verloren hat merkt man erst was man an dem anderen hatte. Heute ist Sternschnuppennacht und ich blicke in den Himmel und wünsche mir nur einen Tag mit Dir. Ich will antworten. Ich will dich noch einmal riechen…mit dir tanzen und mein ICH zurück das du in den Himmel genommen hast. Ich kann ihm keinen Vorwurf machen, weil ich weiß wie es sich anfühlt, wenn die ganze Welt scheinbar gegen einen ist und man sich nicht mehr findet. Wenn man sich selbst fremd ist, weil man verloren hat. Man hat verloren was einen früher so mit Leben gefüllt hat.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, als ich mich verloren habe. Ich habe mich zum ersten Mal verloren, als mir mein Körper genommen wurde ohne das ich es wollte. Ich war eine leere, stumme Hülle. Jegliches Gefühl und Selbstwert waren verschwunden. Ich war ein niemand. Ein Stück Dreck und jeder der mich anschaute wusste was mit mir passiert war. Natürlich wusste nur ich was mir passiert war. Ich versuchte und versuche mir heute noch die Schuld dafür zu geben. Ich habe die Kontrolle über meinen Körper verloren und meine Stimme. Wieso habe ich nichts gesagt? Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich habe mich gesucht, weil ich nicht mehr wusste wer ich war und wer ich sein wollte….Schmerzen haben mich fühlen lassen.Wollte ich überhaupt noch sein? Wir verlieren uns auf unterschiedlichste Art und Weise im Leben.

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Das Thema wurde gerade wieder sehr präsent, weil es mich eingeholt hat. Es hat nicht schon gereicht meinen Partner in Crime zu verlieren sondern ich sollte noch einmal mehr lernen, dass man scheinbar niemandem vertrauen kann außer sich selbst. Kann ich mir selbst überhaupt vertrauen, wenn ich es keinem anderen kann?

Ich habe einen Fehler gemacht. Ein Fehler, der mich unglücklich macht. Der mich verloren wirken lässt, zerbrechlich und enttäuscht. Man lernt immer wieder neue Leute im Leben kennen und die Chemie stimmt. Der Humor ist auf einer Wellenlänge und auch die Menschlichkeit –  mindestens zu Beginn. Ich habe jemanden kennengelernt und es ging bei einigen Gesprächen sofort um das eingemachte. Nein, nicht um Marmelade sondern um Sex. Ich bin offen was meine sexuelle Orientierung angeht und wo meine Grenzen sind. Ich weiß was ich will und was ich von meinem Partner erwarte.

Eines Abends habe ich mich mit dieser Person getroffen und sein Kumpel war auch dabei. Ich bin bei solchen Treffen immer etwas skeptisch, weil ich nie weiß wie Kerle auf mich reagieren. Meine Sorgen waren unbegründet und wir hatten eine gute Zeit. Am Ende der Nacht eine zu gute Zeit. Wir hatten etwas miteinander und wollten es sogar wiederholen. Ich habe dieser Person vertraut. Vertraut von ganzem Herzen. Er hätte alles von mir haben können…mein Herz, meine Freundschaft und meine Loyalität. Jetzt sitze ich hier und habe sie verloren. Ich habe die Person verloren ,obwohl er das nie wollte. Er will mich nicht verlieren und es sollte nichts kaputt gehen, allerdings ist alles kaputt. Er hätte Respekt für mich und würde mich hübsch finden. Alles Lügen, oder? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur wie es sich anfühlt etwas mit einem Menschen zu haben, dass man nicht will. Wie man sich danach fühlt und was es mit einem macht.

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Wenn der Mensch, dem du vertraut hast etwas über dich erzählt, Tatsachen völlig falsch wiedergibt und bewusst Texte manipuliert bzw. löscht um in einem anderen Licht angesehen zu werden macht mich das traurig. Jeder Träne, die geboren wurde aus dem Schmerz macht mich nicht zum Schwächeren Teil des Problems sondern zu dem Starken Part. Ich stehe zu mir und kann meine Gefühle zeigen auch wenn ich an mir selbst zweifel und es mich tief enttäuscht. Enttäuscht es mich das ich ihm vertraut habe? Ja! Ich habe mich quasi nackt gemacht und musste es vor völlig fremden noch einmal. Er weiß fast alles von mir. Er weiß was mich verletzt und genau diese Karten spielt er nun um meine Wunden aufzureißen und mich verbluten zu lassen. Um einen Fehler zu machen gehören immer zwei Personen dazu…vor allem wenn es um eine Blowjob geht. Wir haben uns versprochen das es niemand erfährt und ich habe bis zuletzt geschwiegen, allerdings werde ich mich nicht beschuldigen lassen irgendwas gegen den Willen gemacht zu haben. Ein Mann, der einen Kopf größer ist und zu mir sagt das Gespräch macht ihn so geil und sein Shirt hochhebt um zu demonstrieren das er keinen Sixpack hat, zeigt eindeutig von welcher Seite es ausging. Nicht zu vergessen – das in den Arm nehmen vor einem Fenster…ach und das „FUCK IS DAS GEIL!“- Gestöhne. #sorrynotsorry

Ich kann nicht genau sagen wie es sich anfühlt von anderen Leuten auf sowas angesprochen zu werden und plötzlich die Person in einem ganz anderen Licht zu sehen. Die Personen für die man alles getan hätte, weil man dachte man kann ihr vertrauen und sie weiß es zu schätzen. Man kann flüchten vor einem „Fehler“, allerdings nicht vor seinen Gefühlen oder Fantasien. „Ich hab daran schon seit Freitag gedacht, als wir drüber geredet haben“ – er wird immer wieder daran denken. Man kann mit fairen Mitteln kämpfen oder eben wie er mit Lügen. Lügen haben am Ende kurze Beine oder sie ficken den Ehrlichen Teil und bringen ihn ins Grab. Ich habe mal wieder vertraut und mir wurde mein Herz raus gerissen und auf mich gespuckt. Es ist ok nicht zu wissen was man will, allerdings bringt es nichts davor wegzulaufen oder andere Menschen schlecht zu behandeln. Du solltest das eigentlich wissen. Deine Freundin besitzt dich nicht und wenn du ein wenig Rückrat hättest würdest du dir auch nicht vorschreiben lassen was du zu tun hast.

Wir wollten eine Freundschaft aufbauen. Wir wollten schreiben. Doch jetzt kannst du mir nicht einmal mehr richtig in die Augen sehen. Die Enttäuschung nimmt mir jeden Tag aufs neue die Luft zum atmen. Diese unglaubliche Wut und gleichzeitig das Verlangen nach ihm ist aufreibend. Ich will ihm so viel sagen und darf es nicht.

„Ich will dich nicht verlieren Ratho!“

Um uns zu verlieren hätten wir uns erst finden müssen…doch es tut nicht weniger weh zu wissen dich nicht an der Seite zu haben.

Du hast mich verloren. Ihr habt mich verloren und irgendwann verlieren wir uns alle. Wir verlieren uns alle um irgendwie wieder zueinander zu finden um es vielleicht besser zu machen. Die Fehler anders zu begehen und andere gar nicht erst zu machen. Ich habe mich nackt gemacht und die letzten zwei Wochen waren wie ein Kreuzweg für mich. Meine Wunden bluten immer noch und ich frage mich ob der Schmerz des Verlustes nachlässt oder ob es mein Lebensweg ist. Ein Weg ohne viel Mut und doch mit soviel ungeteilter Liebe.

Ein Eintrag über das verlieren. Von mir an mich. An Euch!
Ratho

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